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Moderator: Tommy

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von Tommy
#20591
Hallo,
ich habe heute die defekten Stirnräder am Borgwardmotor ausgebaut. Leider sind auf den neuen Nachbauten keinerlei Markierungen zu finden und den Motor musste ich drehen um die alten Räder abzuziehen. Wie finde ich jetzt OT am 1. Zylinder?
Geht das so? :
Markierung auf der Schwungscheibe auf Pfeil stellen. (dort wird auch die Zündung eingestellt)
Kolben vom 1.Zylinder ist oben und der 4. müsste dann überschneiden.
Die Nockenwelle so weit drehen bis der Verteilerfinger auf Markierung am Verteilergehäuse steht.
Das sollte doch OT sein oder hab ich da einen Denkfehler?
und noch etwas besonderes,der 1. Zylinder am Borgward ist am Getriebe,also hinten, sollte aber egal sein.
Die Zündfolge ist 1-3-4-2
Danke schonmal für eine evtl. Bestätigung!
Gruss
Rainer
von HANO H
#20594
Moin Rainer,

vom Ansatz her passt die Vorgehendsweise. Zur absoluten Grundeinstellung würde ich Dir raten!

Dazu habe ich etwas in meinem Info Brief Nr. 44 für Hanomag Motoren geschrieben.

Zuordnung Kurbelwelle > Nockenwelle ist wichtig, der Zündverteiler kann danach angepasst werden.

Hat das Nockenwellenzahnrad eine Keilnut? Beim 6 Zyl. im P 100 war das nicht der Fall!
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von Tommy
#20600
Hallo Hano,
die Nockenwelle hat eine Keilnut. Den Verteiler habe ich nicht verstellt und die Zündung passte vorher.
Gruss
Rainer
von schreyhalz
#20603
Moin Moin !

So auf Anhieb kann ich keinen Denkfehler finden.Ich weis natürlich nicht,ob du die Nockenwelle verdrehen kannst,ohne das die Ventile aufsetzen. Zur Sicherheit würde ich auf die KW eine Gradscheibe montieren und die Steuerzeiten überprüfen.Diese kenne ich bei Borgward nicht und weis auch nicht ,wie diese angegeben werden,bei manchen Motoren werden diese nicht mit dem vorgeschriebenen Ventilspiel angegeben ,sondern z.B. mit Ventilspiel = 0 . Aber wenn deine Schwungscheibe eine OT - Markierung hat,sollte das kein Problem sein. Und immer nach solchen Aktionen vor dem Starten den Motor mindestens 2 x mit Hand und ohne Kerzen durchdrehen !

MfG Volker
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von Tommy
#20605
Hallo Volker,
die Nockenwelle kann man drehen,die Ventile setzen nicht auf! Ich werde morgen den Motor, so wie ich es schon geschrieben habe, zusammenbauen. Es ist nur eine Menge schrauberei, Kühler raus,Wapu raus usw. und der Deckel ist gleichzeitig auch noch der Motorträger.
Morgenabend weiss ich mehr und werde berichten. :gerr:
Gruss
Rainer
PS: Steuerzeiten habe ich nur vom 60 PS-Motor. Ob die gleich sind :-?
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von Tommy
#20616
Hallo,
nach drei versuchen habe ich den Motor fast zum Leben erweckt. Wenn ich jetzt die Zündung nach vorgabe einstelle,läuft der wie ein Lanz :doh: und je weiter ich die Zündung auf früh stelle, desto ruhiger läüft er!
Habe mich wohl immernoch um einen Zahn vertan.
Werde heute abend nochmal den 4. Versuch starten.
Gruss
Rainer
von Rostklopfer
#20620
Hallo !
Du willst ja nicht nur OT finden , sondern die Steuerzeiten richtig einstellen . Falls keine OT-Markierung vorhanden : an Kerze vorne ein Stück Rundmaterial anlöten ,Kerze reinschrauben ( Kolben nahe UT) mit dem Kolben vorsichtig gegen den Kerzenanschlag drehen , Markierung anbringen , Kolben von der anderen Seite vorsichtig gegen Anschlag fahren , Markierung anbringen , OT liegt dann mittig zwischen beiden Markierungen . Nockenwellen ,wenn symmetrisch , wie bei den meisten Autos , werden dann auch symmetrisch montiert ,d.h. Du müsstest möglichst den Ventilhub bei OT wissen , daß wäre am Einfachsten.
sonst mußt Du erst die Nocken vermessen , im den Punkt des höchsten Hubes festzustellen. Dann brauchst Du irgeneinen Wert von der Werkseinstellung ( z.b.Spreizung ) sonst spielst Du Versuchsingenieur .
Gruß : Rostklopfer
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von Tommy
#20667
Hallo,
kurze Rückmeldung. Der Motor läuft. :jay: Insgesamt habe ich das Nockenwellenrad viermal verstellen müssen ,dann lief er. Nur etwas ist mir unklar, ich musste die Zündung ca. 5 Grad vor OT stellen,nach meinen Unterlagen bekommt der Motor aber 4 Grad nach OT. Mit der original Einstellung läuft der nicht richtig, hat Aussetzer und nimmt kein Gas an.
Als nächstes werde ich mir mal den Verteiler vornehmen,evtl. ist da die Fliehkraftverstellung nicht mehr in Ordnung.
Bin heute ca. 100 km gefahren und habe keine Probleme gehabt.
Gruss
Rainer
von schreyhalz
#20673
Moin Moin !

Das ein Motor nach OT zünden soll,kann ich mir nicht vorstellen. Vermute mal,dass dieses lediglich ein Einstellmass ist,bei dem andere Parameter nicht dem im Betrieb vorkommenden Gegebenheiten entsprechen. Ich entsinne mich,mal vor ewigen Zeiten bei einem Golf Bj. 74 bei VW eine AU machen lassen,bei der ich dabei stand.Es wurde von einem Lehrling,wie ich vermutete,unter anderem der Zündzeitpunkt geprüft und verstellt.Am nächsten Morgen startete ich damit zu einem Betrieb,bei welchem ich damals gerade ein Praktikum absolvierte.Dazu musste ich 40 km quer durch den Harz.Szeigungen,die vorher mit 100 km/h zu nehmen waren,liessen sich nur im zweiten Gang mit etwa 30 km/h bewältigen und ich war froh,überhaupt anzukommen,denn die Tankuhr sank rapide,auf den 40 km hatte ich fast den halben Tank leer gesogen,natürlich war dieser vorher nicht voll.Nachmittags fuhr ich wieder zu VW,schnappte mir den Meister und reklamierte die Einstellung.Er überprüfte diese in meinem Beisein und zeigte mir,dass diese stimmte ! Daraufhin fuhr ich zu meinem in der Nähe wohnenden Cousin,dieser hatte ,wie mir bekannt war, für den Golf ein Buch ( Jetzt mache ich es mir selbst :D ) sowie eine billige Zündpistole. Anhand der Zündpistole stellten wir fest,dass der ZZP weit hinter OT lag ! Des Rätsels Lösung : Anhand des Buches stellten wir fest,dass es unterschiedliche Verteiler mit unterschiedlichen Unterdruckdosen gab,es gab Verteiler mit einer oder 2 Unterdruckdosen. Bei der einen Variante mussten bei der Einstellung alle U-Schläuche abgezogen sein,bei der anderen aufgesteckt. Nun ,bei meinem Fzg mussten jedenfalls die Schläuche abgezogen sein,um den vorgeschriebenen Wert einzustellen. Dieses war bei VW nicht erfolgt,was ich ja wusste ,weil ich daneben stand. Also stellten wir die Zündung auf den vorgeschrieben Wert mit abgezogenen Schläuchen ein , und der Wagen lief wieder wie vorher.
Möglicherweise ist bei deinem Fzg etwas ähnliches !

MfG Volker
von Rostklopfer
#20675
Richtig !
Zündungen nach Ot gab es nur eine Zeitlang bei Doppeldosenverteilern , um den Kohlenwasserstoffausstoß im Leerlaufbereich zu verbessern. ( Höherer Gasdurchsatz = höherer Verbrauch im Leerlauf ) Das muß aber in den 70gern gewesen sein , und noch nicht bei einem Borgward . Da war Abgaszusammensetzung noch Piep-egal.
Gruß : Rostklopfer

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