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Moderatoren: Hebe, Hürlifan

von flo.rebel
#22499
Hallo,

bräuchte mal Info´s über einen Hanomag - Henschel. Würden das Fahrzeug gerne kaufen, der Verkäufer kennst sich aber, so wie es scheint, auch nicht wirklich damit aus oder hat die gewünschten Daten einfach nicht.

Alles was ich besitze ist:

BJ 1970

FIN D6726911

Glaube circa 37KW


Das Fahrzeug wurde umgebaut und zuletzt als Verkaufswagen/Imbisswagen genutzt.

Auf dem Aufbau steht wohl sowas wie "Eskimo"


Hier Bilder das Fahrzeugs

Wäre schön Informationen zu bekommen.
Dateianhänge
$(KGrHqN,!ksE6G5hk3mLBOusg(d+rg~~60_12.JPG
Bus Front 1.JPG
von schreyhalz
#22501
Moin Moin !

Wenn ich das richtig erkenne ,scheint es ein F35 zu sein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Harburger_Transporter" onclick="window.open(this.href);return false;

http://de.wikipedia.org/wiki/Vidal_%26_Sohn_Tempo-Werk" onclick="window.open(this.href);return false;

http://www.tempo-dienst.de/Modelluebers ... r2-75.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Genauere Daten wären hilfreich,insbesondere Hubraum ,Antriebsart .

Mit "ca.37 KW" kann ich nichts anfangen ,das wären 50 PS , ich meine ,der kleine Austin Benziner hatte 55 PS (war mit Abstand die häufigste Motorisierung),infrage käme auch der 200er Diesel von DB mit ebenfalls 55 PS oder der seltene Borgward Diesel mit 42 PS.
Die Front scheint mir aber schon auf einen Mercedes hinzudeuten.

MfG Volker
Benutzeravatar
von FrankWo
#22506
Ha-He F25 D301 E2 Wirbelkammer-Dieselmotor mit 37kw/50PS und 1.797ccm.
Ab 1970 gab es den DB OM315 Vorkammer-Dieselmotor mit 40kw/55PS und 1.988ccm.
Ob nun in den ersten Tagen des Jahres 1970 noch (die letzten) D301-Motoren verbaut wurden oder der Wagen Bj-1969/EZ-1970 ist, müssen seine Wagen-Begleitpapiere aussagen.
Zeitnahe Medienberichte dokumentieren Lieferprobleme bis ins Jahr 1970 hinein ob des MB-W115D-Motors, sodaß möglicherweise auch ersatzweise auf Restbestände des E2 zurückgegriffen wurde. Im MB W115-200D verbaut brachte der Motor mehr Rendite.
Die als Wechselaufbauten mit wenig Aufwand austauschbaren Nutzflächen lassen vermuten, das der Wagen zunächst als Kühlkoffer (Eskimo) gerollt ist. Hierzu sollte man wissen, wo und für wen dies geschah, um so die Aufbaufirma ermitteln zu können ...,

... mit Grüßen, FrankWo
von schreyhalz
#22521
Moin Moin !
Ha-He F25 D301 E2 Wirbelkammer-Dieselmotor mit 37kw/50PS und 1.797ccm.
Ab 1970 gab es den DB OM315 Vorkammer-Dieselmotor mit 40kw/55PS und 1.988ccm.
Ob nun in den ersten Tagen des Jahres 1970 noch (die letzten) D301-Motoren verbaut wurden oder der Wagen Bj-1969/EZ-1970 ist, müssen seine Wagen-Begleitpapiere aussagen.
Sehr richtig ! Wie aus folgendem Link hervorgeht ,hat der Borgwardmotor wohl später eine Leistungskur bekommen , ich hatte die Leistungsangaben von einer Borgwardseite entnommen. Sollte also die Leistung von 37 KW richtig sein und der Hubraum tatsächlich knapp 1800 ccm betragen ,handelt es sich in der Tat wohl um einen der seltenen mit Borgward Dieselmotor. Auch der Hinweis,dass dieses Fzg zwar Bj. 69 ,von der EZ erst aber 70 sein könnte ,ist zu beachten,immerhin hat es wohl einen Sonderaufbau bekommen,dessen Fertigstellung einige Zeit in Anspruch genommen haben dürfte.


http://www.tempo-dienst.de/Modelluebersicht/f35.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Wenn ich übrigens vom Borgwardmotor spreche ,dann deswegen ,weil diese Motoren von Borgward konstruiert und gebaut wurden, Mitte der 50er Jahre steckte Hanomag in einer Motorenkrise ,die Dieselmotoren der gebauten Schlepper und LKW waren zwar anerkanntermassen äusserst robust ,zuverlässig und langlebig ,aber äusserst lahm und laut. Es liefen unzählige Versuche mit neuen Motoren und Konzepten auf der Strasse und im Labor (ich kenne einen damaligen Versuchsfahrer und den Leiter des Motorenlabors persönlich) , aber alle Versuche endeten in einer Sackgasse , die verschiedenen Konzepte erwiesen sich im Fall der 4-Takter als unbrauchbar, die der 2-Takter konnten ebenfalls nicht überzeugen und wurden nur für kleinere Schlepper verwendet ,wo sie sich zumindestens in den stärkeren 3-Zyl. Varianten auch bewährten. Da traf es sich gut ,dass Borgward 1961 pleite ging , aus der Konkursmasse übernahm Hanomag die Dieselmotoren und baute diese in ihre LKW und stärkere Schlepper ein.
Die eigenen (noch dazu mehr oder weniger erfolglosen) Motorenversuche hatten übrigens damals Hanomag an den Rand des Ruins gebracht ,nur durch die Borgwardpleite konnte also die Firma noch eine Zeit lang überleben.

MfG Volker
von HANO H
#22568
schreyhalz hat geschrieben:Moin Moin !
Die eigenen (noch dazu mehr oder weniger erfolglosen) Motorenversuche hatten übrigens damals Hanomag an den Rand des Ruins gebracht ,nur durch die Borgwardpleite konnte also die Firma noch eine Zeit lang überleben.
MfG Volker
Wer hat Dir denn den BÄREN aufgebunden :lol:
von schreyhalz
#22569
schreyhalz hat geschrieben:Moin Moin !
Die eigenen (noch dazu mehr oder weniger erfolglosen) Motorenversuche hatten übrigens damals Hanomag an den Rand des Ruins gebracht ,nur durch die Borgwardpleite konnte also die Firma noch eine Zeit lang überleben.
MfG Volker



Wer hat Dir denn den BÄREN aufgebunden

Wer lesen kann ,ist im Vorteil !
Leiter des Motorenlabors persönlich
von HANO H
#22570
schreyhalz hat geschrieben:
schreyhalz hat geschrieben:Moin Moin !
Die eigenen (noch dazu mehr oder weniger erfolglosen) Motorenversuche hatten übrigens damals Hanomag an den Rand des Ruins gebracht ,nur durch die Borgwardpleite konnte also die Firma noch eine Zeit lang überleben.
MfG Volker



Wer hat Dir denn den BÄREN aufgebunden

Wer lesen kann ,ist im Vorteil !
Leiter des Motorenlabors persönlich
Kenn ich, wohnt am Schwarzen Bären in H.- Linden :cool:

Der hat doch die Ceramicventile im D 631HD konzepiert detek)
von schreyhalz
#22571
Moin Moin !

Kann ich mir nicht vorstellen ,als Meister wird er wohl kaum konstruiert haben ,sondern mit der Entwicklung natürlich eng zusammengearbeitet haben.Den ich kenne (besser gesagt kannte,er wird wohl nicht mehr leben) ,war Leiter des Motorenlabors ,das heisst ,er jagte die Motoren auf den Prüfständen in die ewigen Jagdgründe und führte die Messungen durch.Später hatte er die gleiche Funktion an der FH H inne ,bis er vor ca. 20 Jahren in Rente ging.Dort habe ich ihn kennengelernt.
Den Versuchsfahrer sehe ich noch selten,der lebt noch hier,geht aber auch schon auf die 80 zu.Von ihm weiss ich ,dass die Fahrten fast immer in den Harz führten,nachdem er sich auf den LKWs den Rücken ruiniert hatte,war er bis zur Übernahme Vorstandsfahrer .

MfG Volker
von HANO H
#22572
schreyhalz hat geschrieben:Moin Moin !

Kann ich mir nicht vorstellen ,als Meister wird er wohl kaum konstruiert haben ,sondern mit der Entwicklung natürlich eng zusammengearbeitet haben.Den ich kenne (besser gesagt kannte,er wird wohl nicht mehr leben) ,war Leiter des Motorenlabors ,das heisst ,er jagte die Motoren auf den Prüfständen in die ewigen Jagdgründe und führte die Messungen durch.Später hatte er die gleiche Funktion an der FH H inne ,bis er vor ca. 20 Jahren in Rente ging.Dort habe ich ihn kennengelernt.
Den Versuchsfahrer sehe ich noch selten,der lebt noch hier,geht aber auch schon auf die 80 zu.Von ihm weiss ich ,dass die Fahrten fast immer in den Harz führten,nachdem er sich auf den LKWs den Rücken ruiniert hatte,war er bis zur Übernahme Vorstandsfahrer .

MfG Volker
Upps,

ein Motorenlabor gab es im Werk I nicht!
von schreyhalz
#22796
Moin Moin !

Ohne dass das hier jetzt in Besserwisserei ausartet,wie der Zufall es so will ,habe ich 2 Bücher über Hanomag bekommen. Mangels Scanner habe ich mal 2 Seiten ,in welchen auf die Misere mit den Motoren eingegangen wird,fotografiert ,vielleicht kann man es lesen.
Die fotografierten Seiten stammen aus "Hanomag in Wort und Bild 2012",erschienen im Lemgoer Verlag.

Bild

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MfG Volker

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