- Mo 6. Jun 2011, 20:13
#20689
Liebe DKW-Freunde,
seit Anfang Mai diesen Jahres (2011) habe ich eine RT 250 H zugelassen und seitdem viel Freude mit ihr auf kurzen und längeren Touren. Bis jetzt bin ich 1 200 km mit ihr gefahren.
Seit kurzem aber passiert, dass sie - mit zunehmender Tendenz - beim Gasgeben unter Last ruckelt - zuerst waren es nur ein paar "Gummiseile", jetzt brauche ich den Ersten, um eine Steigung zu erklimmen: V-Max gerade 50-60 km/h, vorher (lt. Tacho) gute 105. Starker Leistungsverlust unter Last also.
Ich habe den Verdacht, dass der rechte Wellendichtring (WeDi) durch ist, denn beim Restaurieren blieb das Motorgehäuse zu, da (in den 1980ern) vom Vorbesitzer die letzte Überholung anstand (2. Übermaß Kolben und Zyl., neue KW-Lager und WeDis, Kurbelwelle vermessen und gerichtet) und die Maschine seitdem nur 14 000 km gelaufen ist. Beobachtung: der Lima-Deckel hat innen neuerdings Ölnebel; das pure Öl lagert unter der Lima (vorher beim Zusammenbau: klinisch sauber).
Folgende weitere Fehlerquellen habe ich mir vorher vorgenommen:
- Einbau neue Zündspule und neuer Kondensator - auf Verdacht beide mal ausgetauscht (ohne Ergebnis)
- Einbau neuer Kerzenstecker und Zündkabel,
- Einbau neues Zündschloss (MZ) wegen Defekthäufung beim alten,
- Neue Dichtungen am Motor: Kupplungsdeckel, Zylinderfuss und -deckel - da bläst nichts durch. Zylinderdeckelschrauben 2 x nachgezogen.
- Vergaserflansch-Isolierdichtung mit Curil T eingerieben; Muttern mit Loctite 243 gesichert
- Auspuffdichtung neu - einmal nachgezogen, da unterhalb ölfeucht - seitdem Ruhe
- Zündung korrekt eingestellt: Kontakt 0,4; Zündzeitpunkt 4 mm vor OT mit Zigarrenauspuff - Einstellung hat - neu überprüft - 1 200 km gehalten.
In der Anfangsphase gab es (trotz o. a. Zündeinstellung) z. T. heftiges Beschleunigungsklingeln - ließ sich mit Luftschieber "wegregeln".
Danach hat "Spielen" mit der Leerlaufluftdüse (in Richtung fett = zu bis runter zu 1 Umdrehung) kurzzeitig geholfen: die Maschine ließ sich am Berg im 2. bis 80 km/h ausdrehen und lief in der Ebene 105 - leider nicht von Dauer. Der Defekt scheint sich somit zu verstärken.
Was weiter noch auffällt: der Gasschieber hat Spiel in seinem Schiebergehäuse und klappert arg im Leerlauf - leichtes Schließen des Lufthebels stabilisiert das Ganze im Vergaser; das Klappern verschwindet. Austausch von Düsennadel, Nadeldüse und Schieber sind vorgesehen.
Der Motor zeigt weiter keine mechanischen Geräusche. Der Leerlauf ist stabil. Der Spannungshaushalt liegt dank elektronischem Regler bei eingeschaltetem Licht bei konstant 6,33 V (an den Batterieklemmen gemessen).
Das Kerzengesicht hat sich in der genannten Zeit von tiefrehbraun nach hellgrau verändert.
Frage 1: ist es (wahrscheinlich) der WeDi rechts an der Lima oder kommen noch andere Ursachen in Frage?
Frage 2: wenn es der besagte Wellendichtring ist - hat sein möglicher Verschleiß tatsächlich diese gravierenden Folgen? Bei meinen alten MZ-TSsen (125, 150) war auch der Lima-Deckel innen stets ölbenebelt, ohne erkennbare Probleme.
Frage 3: gibt es auf der rechten Seite, wie ich gehört habe, ein "minimalinvasives Verfahren", den Wedi dort auszuwechseln (Unterbrechennockenwelle raus, Lima raus, Anker abdrücken, Abdeckblech entfernen, alten WeDi rausprockeln und dabei zerstören, neuen mit MoS2 einmassierten Wedi reindrücken, umgekehrt zusammenbauen, fertig)?
Ich freue mich schon auf Euer geballtes Erfahrungswissen.
Drive safely
+++
59drifter
seit Anfang Mai diesen Jahres (2011) habe ich eine RT 250 H zugelassen und seitdem viel Freude mit ihr auf kurzen und längeren Touren. Bis jetzt bin ich 1 200 km mit ihr gefahren.
Seit kurzem aber passiert, dass sie - mit zunehmender Tendenz - beim Gasgeben unter Last ruckelt - zuerst waren es nur ein paar "Gummiseile", jetzt brauche ich den Ersten, um eine Steigung zu erklimmen: V-Max gerade 50-60 km/h, vorher (lt. Tacho) gute 105. Starker Leistungsverlust unter Last also.
Ich habe den Verdacht, dass der rechte Wellendichtring (WeDi) durch ist, denn beim Restaurieren blieb das Motorgehäuse zu, da (in den 1980ern) vom Vorbesitzer die letzte Überholung anstand (2. Übermaß Kolben und Zyl., neue KW-Lager und WeDis, Kurbelwelle vermessen und gerichtet) und die Maschine seitdem nur 14 000 km gelaufen ist. Beobachtung: der Lima-Deckel hat innen neuerdings Ölnebel; das pure Öl lagert unter der Lima (vorher beim Zusammenbau: klinisch sauber).
Folgende weitere Fehlerquellen habe ich mir vorher vorgenommen:
- Einbau neue Zündspule und neuer Kondensator - auf Verdacht beide mal ausgetauscht (ohne Ergebnis)
- Einbau neuer Kerzenstecker und Zündkabel,
- Einbau neues Zündschloss (MZ) wegen Defekthäufung beim alten,
- Neue Dichtungen am Motor: Kupplungsdeckel, Zylinderfuss und -deckel - da bläst nichts durch. Zylinderdeckelschrauben 2 x nachgezogen.
- Vergaserflansch-Isolierdichtung mit Curil T eingerieben; Muttern mit Loctite 243 gesichert
- Auspuffdichtung neu - einmal nachgezogen, da unterhalb ölfeucht - seitdem Ruhe
- Zündung korrekt eingestellt: Kontakt 0,4; Zündzeitpunkt 4 mm vor OT mit Zigarrenauspuff - Einstellung hat - neu überprüft - 1 200 km gehalten.
In der Anfangsphase gab es (trotz o. a. Zündeinstellung) z. T. heftiges Beschleunigungsklingeln - ließ sich mit Luftschieber "wegregeln".
Danach hat "Spielen" mit der Leerlaufluftdüse (in Richtung fett = zu bis runter zu 1 Umdrehung) kurzzeitig geholfen: die Maschine ließ sich am Berg im 2. bis 80 km/h ausdrehen und lief in der Ebene 105 - leider nicht von Dauer. Der Defekt scheint sich somit zu verstärken.
Was weiter noch auffällt: der Gasschieber hat Spiel in seinem Schiebergehäuse und klappert arg im Leerlauf - leichtes Schließen des Lufthebels stabilisiert das Ganze im Vergaser; das Klappern verschwindet. Austausch von Düsennadel, Nadeldüse und Schieber sind vorgesehen.
Der Motor zeigt weiter keine mechanischen Geräusche. Der Leerlauf ist stabil. Der Spannungshaushalt liegt dank elektronischem Regler bei eingeschaltetem Licht bei konstant 6,33 V (an den Batterieklemmen gemessen).
Das Kerzengesicht hat sich in der genannten Zeit von tiefrehbraun nach hellgrau verändert.
Frage 1: ist es (wahrscheinlich) der WeDi rechts an der Lima oder kommen noch andere Ursachen in Frage?
Frage 2: wenn es der besagte Wellendichtring ist - hat sein möglicher Verschleiß tatsächlich diese gravierenden Folgen? Bei meinen alten MZ-TSsen (125, 150) war auch der Lima-Deckel innen stets ölbenebelt, ohne erkennbare Probleme.
Frage 3: gibt es auf der rechten Seite, wie ich gehört habe, ein "minimalinvasives Verfahren", den Wedi dort auszuwechseln (Unterbrechennockenwelle raus, Lima raus, Anker abdrücken, Abdeckblech entfernen, alten WeDi rausprockeln und dabei zerstören, neuen mit MoS2 einmassierten Wedi reindrücken, umgekehrt zusammenbauen, fertig)?
Ich freue mich schon auf Euer geballtes Erfahrungswissen.
Drive safely
+++
59drifter