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Moderator: schreyhalz

von schreyhalz
#29319
Moin Moin !

Ok ,dann suchen wir mal weiter !

Zunächst : Bei geschlossenem U-Kontakt muss die Spannung am Kondensator (oder am Unterbrecher,ist egal ,wo man misst ,die liegen parallel) 0 sein, ansonsten hat der Unterbrecher einen (zu hohen) Widerstand. Also gehört der schon mal erneuert , stellt aber im Moment nicht das eigentliche Problem dar.

Das besteht darin ,dass offensichtlich kein Saft am Unterbrecher ankommt. Jetzt musst du an der Zündspule messen.
Eine (einfache) Zündspule hat 4 Anschlüsse. Der eine ist der Massekontakt des Sekundärkreises , erfolgt über das Metallgehäuse und die Halterung auf den Rahmen. Der andere ist das andere Spulenende des Sekundärkreises , daran wird das Kabel zur Zündkerze befestigt.
Diese beiden Verbindungen interessieren (im Moment ) nicht.
Uns interessiert erst einmal die Primärspule der Zündspule. Diese hat 2 Anschlüsse , diese sind üblicherweise beschriftet , und zwar mit "15" und mit "1". Sind diese beiden Anschlüsse nicht beschriftet, ist es egal , welches der beiden Kabel an dem einen oder anderen Anschluss kommt.
15 kommt vom Zündschloss, bei eingeschalteter Zündung sollten da deine 6,3 V draufliegen. 1 geht zum Unterbrecher und zum Kondensator ,hier sind also bei intakter Anlage entweder 6,3 V drauf (bei offenem Kontakt) oder 0 V (bei geschlossenem Kontakt).
Also messe bitte mal an beiden Anschlüssen und poste das Ergebniss !

MfG Volker
von computerfreak-bs
#29322
Hallo,
hier das Ergebniss meiner Messung :)
also bei einschalten der Zündung hab ich auf Klemme 15 an der Zündspule die 6,3V.
An der Klemme 1 wenn der Kontakt geöffnet ist hab ich 0,3V und wenn der kontakt geschlossen ist auch.

Zündkerzenstecker und Zündkabel ist neu, Masse von der Zündspule hab ich kontrolliert und passt auch.

Gruß
Benni
von schreyhalz
#29323
Moin Moin !

Ok ! dann mache bitte beide Anschlüsse an der Zündspule ab !

1. Es können die Anschlüsse der Zündspule oder die Kabelanschlüsse oxidiert sein.
Reinige die mal richtig und schliesse 15 wieder an.

2 .An dem gereinigten Anschluss 1 müsstest du jetzt bei eingeschalteter Zündung auch die 6,3 V messen.
Wenn nicht , Zündspule defekt , die Primärwicklung ist entweder durchgebrannt oder hat Masseschluss , in beiden Fällen ist sie Schrott. Eine weitere Untersuchung der Zündspule hat dann nur wissenschaftlichen Wert ,aber keinen praktischen.

3. Wenn du jetzt aber 6,3 V am Anschluss 1 hast , halte mal das Kabel ,welches daran angeschlossen wird , an den Anschluss. Wahrscheinlich wird es funken ,auch wenn der U-Kontakt geöffnet ist. Du kannst auch eine Prüflampe nehmen ,die Klemme an den Kabelanschluss klemmen und die Spitze auf 15 halten. Normalerweise müsste jetzt die Prüflampe aufleuchten ,sobald der U-Kontakt geschlossen wird. Nach deinen Messungen wird sie jedoch dauernd leuchten , d.h. du hast einen Kurzschluss in der Unterbrecherleitung. Das kann jetzt sein :
Das Kabel kann irgendwo gegen Masse kommen ,da dort die Isolierung durchgescheuert ist.
Der Unterbrecher kann defekt sein und einen inneren Kurzschluss haben , z.B. durch falsche Montage der Blattfeder. Sie wird am Widerlager mit der Anschlusschraube für das Unterbrecherkabel befestigt, in der Bohrung sitzen Kunststoffunterlegscheiben mit einem Bund ,der in die Bohrung reicht und so die Schraube isoliert. Meist sitzt an der Schraube auch die kurze Leitung zum Kondensator ,auch diese ist auf Masseschluss zu prüfen. Der Kondensator wird nach meiner Erfahrung praktisch immer zu Unrecht verdächtigt , die Dinger halten nahezu ewig und ich vertraue einem deutschen Kondensator aus den 50ern mehr als einem neuen aus chinesischer Produktion.

Einer dieser 3 Fehler wird vorliegen , für am wahrscheinlichsten halte ich Möglichkeit 3 .

Gib Nachricht ,wenn du soweit gekommen bist !

MfG Volker
von computerfreak-bs
#29330
Hallo,

zu1.
alles blitz blank

zu2.
ich hab auch an der klemme 1 die 6,3V wenn ich die leitung zum Unterbrecher abklemme.
Zündspule also in ordnung

zu3.
es funkt nichts.
Ich habe den Unterbrecher überprüft. Hab den Unterbrecher-Kontakt ein wenig abgeschliffen.
Der kontakt hat jetzt 0,1Ohm Widerstand. Die befestigung mit den Kunststoffscheiben usw... hat auch keinen Defekt, also am Unterbrecher entsteht kein Masseschluss.


Ich hab jetzt auch mal die Lichtmaschine und den Regler komplett abgeklemmt vom Kabelbaum.
Wenn ich jetzt an D+ an der Lichtmaschine messe, ist dort der Masseschluss festzustellen.
ist das normal?

wie kann ich noch weiter vorgehen zum Fehler eingrenzen...?

Danke
Gruß
Benjamin
von schreyhalz
#29335
Moin Moin !
Ich hab jetzt auch mal die Lichtmaschine und den Regler komplett abgeklemmt vom Kabelbaum.
Wenn ich jetzt an D+ an der Lichtmaschine messe, ist dort der Masseschluss festzustellen.
ist das normal?
Das ist eine komplett andere Baustelle und bringt hier bei der Zündung nichts ! Aus Zeitgründen (bei mir) und um ein Thema nicht zu verkomplizieren lassen wir das mal.
zu2.
ich hab auch an der klemme 1 die 6,3V wenn ich die leitung zum Unterbrecher abklemme.
Zündspule also in ordnung
Sagen wir mal "wahrscheinlich" . Es können noch andere Fehler vorliegen , die findet man aber erst im Betrieb heraus.
zu3.
es funkt nichts.
Ich habe den Unterbrecher überprüft. Hab den Unterbrecher-Kontakt ein wenig abgeschliffen.
Der kontakt hat jetzt 0,1Ohm Widerstand. Die befestigung mit den Kunststoffscheiben usw... hat auch keinen Defekt, also am Unterbrecher entsteht kein Masseschluss.
Dann hast du nicht alle von mir beschriebenen Messungen durchgeführt ! Wie ich schon vermutete ,hier muss der Fehler liegen !

Du hast einen Kurzschluss irgendwo im Bereich hinter der Zündspule !

Zur Erklärung die Arbeitsweise der Zündung :
Die Zündspule wird an 15 mit Spannung versorgt.Daran liegt in der Spule das eine Ende der Primärwicklung ,am anderen Ende liegt der Anschluss 1 . Von diesem Anschluss 1 geht ein Kabel zum Unterbrecher. Der Unterbrecher ist folgendermassen aufgebaut: Es gibt ein feststehendes Teil , und es gibt ein bewegliches Teil. Das feststehende Teil ist am Gehäuse und damit an Masse verschraubt. Das bewegliche Teil ist auf einer Achse drehbar gelagert , zwischen Achse und Beweglichem Teil sitzt eine isolierende Buchse. An einem Ende des bewegl. Teiles sitzt ein Kunststoffklötzchen ,welches auf der Verteilerwelle oder dem Versteller (wenn vorhanden) oder einem mit der KW verbundenen und dadurch angetriebenen Nocken läuft. Dieses Kunsstoffteil ist ebenfalls isolierend. Also hat der bewegl. Teil keinen elektrischen Kontakt zur Masse oder sonstwohin , solange diese beiden Isolierungen in Ordnung sind.
Nun soll der Unterbrecher ja wie ein Schalter arbeiten,also in geschlossenem Zustand einen Strom zur Masse leiten.
Das geschieht über die Blattfeder ,die den beweglichen Teil in die Ruhestellung drückt ,wobei die Kontakte miteinander verbunden sind ( Kontakte geschlossen).Der Strom muss also durch die Blattfeder zum bewegl. Teil fliessen. Die Blattfeder ist also am beweglichen Teil elektrisch leitend angeschlossen.
Das Widerlager der Blattfeder ist am feststehenden Teil angeschraubt ,mit der gleichen Bef.schraube ist auch das Kabel von 1 befestigt. Diese Schraube ist im feststehenden Teil isolierend angebracht , die Blattfeder auch , die Blattfeder darf nur mit der Schraube ,nicht aber mit dem feststehenden Teil elektrischen Kontakt haben ! Hier wird gerne ein Zusammenbaufehler gemacht !

Hier sieht man einigermassen den richtigen Zusammenbau :

http://www.kleinerfluegel.de/abbildungen/8036EL-1.jpg

Die Schraube und die Blattfeder müssen gegen den feststehenden Teil isoliert sein !

An dieser Schraube kommt wie geschrieben das Kabel 1 und fast immer ist auch hier der Kondensator mit angeschlossen , dieser liegt elektrisch gesehen parallel zum Unterbrecher.

Weiter mit der Arbeitsweise :
Die Spannung von 1 geht zum Unterbrecheranschluss , von dort über die Blattfeder zum beweglichen Teil ,dort zum Kontakt , wenn dieser geschlossen ist , zur Masse.
Parallel dazu liegt wie geschrieben der Kondensator , dieser stellt ebenfalls eine Isolation dar.

Mehr gibt es im Primärstromkreis der Zündung nicht !

Du hast also ,wenn du die Zündung einschaltest, an der Zündspule 15 : 6 V und solange der Kontakt geöffnet ist, an 1 sowie am Unterbrecheranschluss sowie an dem zentralen Anschluss des Kondensators auch diese 6 V. Es fliesst kein Strom ,da der Stromkreis nicht geschlossen ist !
Du misst nun aber ,sobald das Kabel an 1 der ZS angeschlossen ist ,überall ab 1 praktisch 0 V ! Also muss das Kabel oder ein an diesem angeschlossenes Bauteil Masseverbindung haben !!!! Da kommt nur das Kabel selbst , der Unterbrecher oder der Kondensator und dessen Kabel in Frage !
Der Stromkreis wird durch das Schliessn der Kontakte geschlossen ,jetzt fliesst der Strom, vom Zündschloss kommend, durch die ZS zum Unterbrecher und durch dessen Kontakte zur Masse. Durch die Kontakte wird auch der Kondensator kurzgeschlossen und so entladen.Wird der Kontakt geöffnet, wird auch der Stromfluss unterbrochen , dabei entsteht eine Spannungsspitze , die zweierlei bewirkt :
1. In der Sekundärwicklung der ZS wird ebenfalls eine Spannungspitze induziert ,diese äussert sich als Zündfunke
2. leider hast du auch die Spannungsspitze am Unterbrecherkontakt,hier kommt es im Moment des Abhebens zu einem Funkenüberschlag ,der zum einen den Zündfunken schwächt und zum anderen die Kontakte verbrennt.
Um diesen unerwünschten Effekt zu vermindern ,liegt der Kondensator parallel zum U-Kontakt.Im Moment des Öffnens fliesst der Strom weiter in den Kondensator , dieser wird aufgeladen und erst jetzt bricht der Stromfluss zusammen ,da haben sich aber die Kontakte schon so weit voneinander entfernt ,dass hier kein Funke mehr überspringen kann. Diese Darstellung ist zwar jetzt stark vereinfacht ,aber reicht zum grundsätzlichen Verständniss ,warum der Kondensator von seiner Kapazität her weder zu gross noch zu klein gewählt werden darf.


jetzt hilft nur systematisches Vorgehen ,d.h es muss jedes Bauteil für sich durchgemessen werden !

Also erstmal Kabel am Unterbrecheranschluss abschrauben ,auch das Kabel vom Kondensator.
Zündung an ,am losen Kabelanschluss müssen jetzt 6 V anliegen. Wenn nicht , hat das Kabel einen Kurzschluss !
Dann das Kondensatorkabel mit dem Kabelanschluss verbinden und wieder messen .
Wenn jetzt die 6 V verschwunden sind ,hat der Kondensator oder sein Kabel einen Kurzschluss !
Dann das Kabel gegen den beweglichen Teil des Unterbrechers halten , die Kontakte müssen offen sein.
Jetzt müssen die 6 V am beweglichen Teil anliegen ,sonst hat der Unterbrecher einen Kurzschluss !

Verschmutzte oder verbrannte Kontakte ergeben keinen Kurzschluss ,sondern wirken isolierend ! Also können sie nicht für deine bisherigen Messergebnisse zuständig sein !

Dein Messgerät kann ja Widerstände messen ,also kannst du ergänzend den Unterbrecher und Kondensator auch mit diesem Messbereich durchmessen:
Kabel 1 vom Unterbrecher entfernen ,Kabel für Kondensator kann dranbleiben. Wichtig: Minus des Messgerätes an Masse, Plusspitze auf die Schraube,die die Blattfeder und das Kabel 1 im feststehenden Teil hält oder den Mittelanschluss des Kondensators. (Bei Verpolung kannst du ev. den Kondensator schrotten ! )
Unterbrecher offen : Widerstand unendlich ( kann etwas dauern ,der Widerstand kann langsam von 0 auf unendlich steigen ,da du mit dem Messgerät den Kondensator auflädst)
Unterbrecher geschlossen : Der Widerstand muss praktisch 0 sein , jetzt misst du den Übergangswiderstand der Kontakte (und könntest so feststellen ,ob diese verbrannt sind)

MfG Volker
von computerfreak-bs
#29337
Hallo,
vielen Dank für deine Ausführliche Beschreibung :up:

nachdem ich den unterbrecher komplett zerlegt, von dem restlichen Dreck befreit habe,
hab ich es nach deinem systematischem Fehlersuchen endlich gefunden :jay:
Es ist tatsächlich der Unterbrecher. Ich werd mir da gleich einen neuen bestellen.

Mal schauen was danach noch alles kommt :D

Danke
Gruß
Benjamin
von computerfreak-bs
#29342
Hallo,

Da wo die kunststoffplättchen sind, ist der masseschluss.
Ist mir erst aufgefallen nachdem der restliche Dreck raus war und ich durch Zufall rumgefummelt hab :lol:
von computerfreak-bs
#29385
Servus,

mit was für einem Gemisch fahrt ihr denn eure RT´s?
Tankt ich noch 1:25 oder kann man schon auf 1:50 umsteigen wegen modernerem Öl?
Ich hätte das Motul 800 oder Liqui Moly Vollsyntetische genommen wie es auch meine 50ger Zündapp bekommt.
Oder gibts da einwände, sollte ich da ein lieber ein anderes nehmen?

Ausserdem hab ich noch das problem das beim betätigen des Kickstarters dieser am Auspuff ansteht.
Kann mir jemand sagen ob das evtl der falsche ist.

Danke
Dateianhänge
IMG_4724.JPG
von schreyhalz
#29386
Moin Moin !

Da der Kolbenbolzen oben im Pleuel gleitgelagert ist ,würde ich bei 1:25 bleiben.
Auch ,wie schon geschrieben , neigen die Motore zum klemmen.

Die Sache mit dem Kickstarter ist immer sehr eng , bei meiner muss ich auch gelegentlich den Hebel nachbiegen.

MfG Volker

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