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Alles zum Thema Oldtimer Zweiräder

Moderator: schreyhalz

#27421
Hallo Oldtimerfreunde!!

-ich habe eine Victoria KR 20 En gekauft und habe jetzt viele, viele Fragen:


1. Welches Gemisch soll ich verwenden? Bei uns im Forum steht 1:25.
Der Vorbesitzer meinte 1:20. Ich weiß nicht ob der Motor mal geöffnet
wurde soll ich mineralisches Öl verwenden wegen der Dichtungen im
Motor?
(Ich habe mich auch bezüglich diesen Punktes im Forum bei uns schlau
gemacht-da stand mineralischen 2 Takt Öl sei empfehlenswert, bei
unrestaurierten Motorrädern).

2. Es ist zu wenig Getriebeöl eingefüllt-soll ich es komplett wechseln?
Welches Getriebeöl soll, darf ich verwenden? Ist die Getriebeölablass-
schraube die, welche ich fotografiert habe? (bitte siehe Fotos)

3. Es sind zwei Querbohrungen beim Ölmaßstab für das Getriebeöl-soll ich
bis zur ersten oder bis zur zweiten Querbohrung Getriebeöl nach- bzw.
einfüllen?

4. Der Motor dreht durch und nachdem ich die Batterie geladen hatte,
ist nun auch ein Zündfunke vorhanden. Es ist eine BOSCH-Zündkerze
RO 165 eingebaut. Ich habe beim Motorradhändler bei uns zuhause nach
gefragt und er hat mir eine NGK BR 7 HS gegeben. Passen die beiden
Zündkerzen?

5 Was muss ich noch alles beachten, wenn ich sie in Betrieb nehme?

6. Der Tank ist innen rostig-was kostet eine Versiegelung bzw.
Instandsetzung-ich weiß, das kann man nicht genau sagen,
nur so über den Daumen! Muss ich das sofort machen lassen,
oder geht das in 2-3 Monaten auch noch, ohne dass noch mehr
kaputt wird?

So jetzt kommen ein paar Bilder nach diesem langen Text-Bilder sagen mehr als tausend Worte!



Beste Oldimtergrüße aus Kärnten-Österreich

Kerschi!!!
Dateianhänge
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#27424
Moin Moin !

leider kann ich nur wenig allgemeines beitragen!

1. Vermutlich wird bereits ein Nadellager als Pleuellager eingebaut sein ,sonst würde das Gemisch wohl eher bei 1:10 oder 15 liegen. Damit sollte 1:25 bei den heutigen Ölen überhaupt kein Problem darstellen.
Bezüglich der Dichtungen würde ich mir gar keine Gedanken machen , dazu weiter unten.

2. Natürlich komplette Neubefüllung ,es sei denn ... dazu weiter unten.

3. Reine Vermutung : min-max. Markierung

4. Weder in meinem Bosch Katalog von 1970 noch im I-Net finde ich "RO 165". Daher keine Ausage möglich

6. Meine Meinung : Ich halte nichts von Tankbeschichtungen , zu oft lese ich von Problemen ,wenn diese sich lösen. Meine Methode : Tank auf eine Betonmischmaschine spannen , Schrauben und Diesel rein und dann stundenlang laufen lassen !Benzinhahn natürlich vorher ausbauen und die Öffnung verschliessen. Zu diesem Zweck habe ich an die Trommel aussen einige Laschen mit Loch geschweisst ,daran kann ich dann dem Tank angepasste Flach oder Winkeleisen (was sich so gerade findet) schrauben. Nach einigen Stunden ist der Tank komplett innen entrostet,ggf. ist noch einmal die Aufhängeposition zu ändern. Gründlich mit Diesel ausschwenken und nie trocken stehen lassen,sondern immer gefüllt, dann rostet es nicht wieder.
Muss ich das sofort machen lassen,
oder geht das in 2-3 Monaten auch noch, ohne dass noch mehr
kaputt wird?
Damit komme ich zu "weiter unten" und
5. Auf keinen Fall darf der Motor mit einem rostigen Tank betrieben werden.Feinste Partikel lösen sich ständig und gelangen in den Motor.Gerade beim 2-Takter ist das Pleuellager hochgradig gefährdet.
Ich habe es schon oft geschrieben und wiederhole es ständig: Praktisch jeder 2-Takter (andere Moppetts mir 4-Takter natürlich auch,aber da ists unproblematisch) wurde irgendwann vor langer Zeit mal in eine Ecke gestellt ,dann nicht wieder ,wie wohl mal geplant, kurz darauf wieder in Betrieb genommen , sondern stand jahrelang herum. Nun weiss ich nicht ,wie es deinem Modell ergangen ist , aber du scheinst es auch nicht zu wissen. Alle Hersteller schrieben früher vor ,vor der Winterpause und bei allen anderen längeren Standzeiten den Vergaser abzuschrauben und in den Ansaugstutzen Desolite-K zu füllen und dabei den Motor durchzudrehen ,um das Kurbelgehäuse damit füllen zu können. Anschliessend den Motor mehrfach durchdrehen ,damit auf jeden Fall das Pleuellager durchgeschmiert ist. Diese Behandlung soll dann bis zur nächsten Inbetriebnahme das Lager schützen.
Alternativ kann man natürlich auch den Motor alle paar Wochen mal wenige Minuten laufen lassen .

Hat bloss (fast) keiner gemacht !!

Was passiert bei einer Inbetriebnahme ,wenn das Pleuellager angerostet ist ? Es geht zwangsläufig kaputt (genau genommen ist es das zwar schon ,aber noch ohne Folgeschäden). Dummerweise bleibt es beim 2-Takter nicht dabei, Bruchstücke des Lagers fliegen durch die Überströmkanäle und führen zum Kolbenfresser. Also macht man sinnvollerweise immer bei einem 2-Takter unbekannter Herkunft oder nach längerer Standzeit die KW neu.Da dazu der Motor zerlegt werden muss ,erneuert man zweckmässigerweise die KW-Lager und alle Dichtungen gleich mit, diese sind in aller Regel Normteile und leicht zu beschaffen.
Ich lese immer wieder "das Risiko gehe ich ein ,dann muss der Motor eben dann neu gemacht werden"
Kann ich nur von abraten ,denn dann hat man wirklich ein Problem. Kolben und Zylinder sind praktisch nie zu bekommen ,und wenn ,dann nur in Abmessungen ,die nicht zusammen passen ! Kolben sind praktisch für alle älteren Motoren nicht mehr lieferbar,was da angeboten wird ,spottet jeder Beschreibung,wie ich schon oft leider feststellen durfte.Da gibt es solche ,deren Ringstösse so liegen ,dass die Enden in Zyl.öffnungen einfedern,einen hatte ich ,bei dem sich nach kurzer Zeit die Ringstosssicherungen in den Kolben eingearbeitet hatten ,worauf sich die Ringe verdrehten und natürlich zum Fresser führten.
Ganz allgemein aber ist zu sagen ,dass das Kolbenmaterial eben nicht mehr den damaligen Spezifikationen entspricht , d.h. das Ausdehnungsverhalten des Kolbens ist nicht berücksichtigt.Vom Hersteller wurden damals sogar teilweise Stahlstreifen mit eingegossen ,um das Ausdehnungsverhalten zu beeinflussen, auch spezielle Formgebung der Bodenunterseite gehört dazu.
Die Nachfertigungskolben dagegen werden üblicherweise aus annähernd passenden modernen Kolben oder Rohlingen gefertigt , nur sind diese praktisch immer für Leichtmetallzylinder gedacht ,alte Motore besitzen aber in aller Regel Graugusszyl. !!! Und hier liegt da grosse Problem ,Grauguss leitet Wärme schlechter ab und dehnt sich im Gegensatz zu LM kaum aus ! Der Kolben läuft also nicht nur heisser bei gleicher Belastung, sondern seine Laufbahnbohrung weitet sich nicht so. Ein Klemmen oder Festfressen ist so unvermeidbar.
Daher versuche ich immer ,den alten Kolben zu retten. Lieber den Org.kolben mit (viel) zu grossem Laufspiel im alten Zyl., als irgendein Nachfertigungsgeraffel. Damit wird der Motor immer wesentlich besser und vor allem zuverlässiger laufen als mit jedem Nachfertingszeugs.

MfG Volker

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