NSU Quick Bj.: 1940

[Odysee]

Hallo Leute!

Nachdem ich vor ein paar Wochen noch auf der Suche nach einem Oldtimer Motorrad war, habe ich am Wochenende im hintersten eck eine alte NSU Quick Bj. 1940 98ccm in doch recht annehmlichen Zustand gefunden.
Müsste von meinem Vater sein.



So.. Jetzt habe ich das Teil mal komplett demontiert, will es neu lackieren und schrauben wechseln und all das halt, alles Ölen, fetten etc.



Dann habe ich mal den Zylinderkopf und den Krümmer entfernt und war nicht sehr begeistert wie das da innen drinnen aussieht!
Was meint ihr dazu?





Lässt sich da noch was machen? oder wirklich etwas für den Schrott?


Könnt ihr mir quellen für Ersatzteile nennen?
Kennt ihr Besonderheiten, auf die ich bei der Maschine achten muss?
Was gibt es beim Motor zu beachten?
Hat jemand von euch eine Reperaturanleitung als PDF, die er mir evtl. zukommen lassen könnte?

Ich bin für jede Hilfe Dankbar!

Mit freundlichen Grüßen
Odysee!!

[schreyhalz]

Moin Moin !


Leider kann man auf den Fotos nichts erkennen , da sie zu klein sind .
Zum Hochladen siehe hier :
http://www.das-oldtimer-forum.de/viewto ... =18&t=6072

Zur Erweckung von 2-Taktern ,die längere Zeit nicht gelaufen sind ,habe ich unter anderem hier geschrieben:
http://www.das-oldtimer-forum.de/viewto ... ger#p19508

Nachdem ich vor ein paar Wochen noch auf der Suche nach einem Oldtimer Motorrad war, habe ich am Wochenende im hintersten eck eine alte NSU Quick Bj. 1940 98ccm in doch recht annehmlichen Zustand gefunden.
Müsste von meinem Vater sein.

Faszinierend ,was man beim Aufräumen so alles finden kann !

MfG Volker

[Odysee]

Demontage

Oh...
War mir gar nicht aufgefallen!
Hier noch mal die Bilder in Groß. Danke für den Tipp/den Link

Werde mir den Thread mal durchlesen! Danke!

Ja, schon erstaunlich. Aber man kann ja auch mal Glück haben!

[schreyhalz]

Moin Moin !

Wenn die Zylinderwandung frei von Riefen ist ,wird der Kolben und der zylinder noch brauchbar sein.
Die Frage ist nur ,wie man die Geschichte auseinander bekommt. Du solltest den Ansaugstutzen auch abschrauben und dann guten Rostlöser durch alle Öffnungen und von oben auf den Kolben geben. Dann muss man Geduld haben !! Rostlöser arbeitet chemisch ,also brauchts Zeit. Auf keinen Fall Gewalt anwenden , ich weiss nicht ,wie es mit ET bei der Quick aussieht ,aber ich vermute mal ,den Kolben gibt es ,wenn ,nur als Nachfertigung. Von Nachfertigungskolben halte ich gar nichts , da würde ich immer den originalen vorziehen ,auch wenn nach dem Honen des Zyl. das Einbauspiel über der Toleranz liegt.

Wenn nach 2 Wochen (oder so) der Kolben immer noch nicht zu bewegen ist , würde ich eine alte Zündkerze opfern und in deren Metallteil ,nachdem das Innenleben entfernt ist , ein Stück Metall einschweissen. In diese bohrst du dann ein Loch. In das Loch schneidest du ein Gewinde ,in welchem du einen Schmiernippel einschraubst. Mit einer Fettpresse kannst du den Kolben dann zumindest ein kleines Stück herunterdrücken , bis die Oberkante den Auslass erreicht ,was allerdings bald der Fall sein dürfte.

Nie mit einem Holz oder etwas anderem auf den Kolben schlagen ! Wenn es wirklich gar nicht anders geht ,lieber das Pleuel absägen ! Mit abgebauten Zyl. kannst du womöglich besser Kolben und Zyl. ohne Beschädigung trennen.
Das Pleuel wird sowieso bei der Regenerierung der KW erneuert , Wie das Pleuellager aussieht ,kannst du dir nach dem Anblick des Zyl. ja vorstellen.

MfG Volker

[Odysee]

Hey!

Okay, dann werde ich ihn Erstmal so versuchen wieder los zu bekommen. Habe von einem befreundeten Zweiradmechaniker den Tipp bekommen einfach mal Öl durch das Zündkerzenloch auf den Kolben laufen zu lassen, was ich jetzt auch mal getan habe und jetzt übe ich mich in Geduld (ist nicht gerade meine Stärke).

Wenn das nicht funktioniert gehe ich noch mal mit Rostlöser dran! Welchen könnt ihr/kannst du den empfehlen?

ET findet man im Internet eigentlich erstaunlich gut, soweit ich das bisher gesehen habe jedoch meistens Repliken. Bis man etwas Originales in brauchbarem Zustand findet sucht man glaube ich eine Weile.

Also meinst du es wird unausweichlich sein das Pleul und die KW zu erneuern? Hatte eigentlich gehofft den Motor bis auf eine Reinigung unberührt zu lassen. Geschweige denn die entstehenden Kosten.

Gruß!
Odysee

[schreyhalz]

Moin Moin !

Bei Rostlösern schwört wohl jeder auf "seinen" . Je nach Anwendungsfall wirkt wohl mal der eine ,mal der andere besser. Einer mit Kälteabschreckung bringt wohl bei so grossen Teilen nichts. In mir bekannten Tests hat der vielbeworbene ..40 allerdings immer mit Abstand am schlechtesten abgeschnitten.

Also meinst du es wird unausweichlich sein das Pleul und die KW zu erneuern? Hatte eigentlich gehofft den Motor bis auf eine Reinigung unberührt zu lassen. Geschweige denn die entstehenden Kosten

Einen 2-Takter muss man immer nach längerer Standzeit generalüberholen ,über die Gründe habe mich ja schon in dem oben von mir verlinktem Beitrag ausgelassen. Als längere Standzeit zähle ich da schon mehrere Monate ! In jeder Betriebsanleitung zu 2-Taktern ist zu lesen ,dass vor der Winterpause der Kurbelraum mit Konservierungsöl zu füllen ist , um eben Schäden an den Lagern vorzubeugen. Wenn man das nicht macht ,ist eben der Motor alle paar Monate kurz laufen zu lassen. Nur kann man bei "Scheunenfunden" ," Museumsstücken" und sonstigen Funden mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen ,dass der letzte Fahrer genau dieses nicht gemacht hat. Die Dinger wurden irgendwann einfach nicht mehr benutzt , dann immer weiter weggestellt (oder weggeschmissen).
Die Kosten halten sich dabei in Grenzen. Die KW bekommst du für rund 150E fertig überholt ,wenn nur das Pleuel ersetzt werden muss und die Wangen und Kurbelzapfen weiter verwendet werden können. In dem Fall wird nur das Pleuel ersetzt und mit einem neuen Hubzapfen und Nadellager verpresst und ausgerichtet. Die Hauptlager und Wellendichtringe sind eigentlich immer Normteile und bei jedem Kugellagerhändler zu bekommen (da ich hier um die Ecke einen grossen Landmaschinenhändler habe ,besorge ich mir dort fast alles ,da gut sortiertes ET Lager )Dichtungen kann man sich zur Not selber herstellen , für fast alle Motoren gibt es aber Dichtsätze für ca. 20E. Was man dann noch braucht ,sind ein paar Messwerkzeuge und Beilagscheiben , um die Wellen ausdistanzieren zu können. Da brauchts aber i.A. nach Lagererneuerung nicht viel ,da diese sehr präzise gefertigt sind.
Abzieher brauchts auf jeden Fall für das Polrad , wie es im Motorinneren aussieht ,kann ich nicht sagen.
Aber ein passender Polradabzieher ist sowieso nötig , denn der Unterbrecher ist wohl immer erneuerungsbedürftig. Das Polrad darf nur mit dem passenden Polradabzieher abgezogen werden !!
Alle anderen (grobschlosser) Verfahren zerstören die KW und/oder das Polrad !

MfG Volker