Hallo flyinghirsch,
ich freu mich darüber, dass noch jemand eine RT 250H restaurieren möchte.
Ich habe im Januar d. J. eine solche (Bj. 02/1952) gezogen und bis Anfang Mai "hergerichtet", durch den TüV gebracht, wiederzugelassen und bin bis heute (!) - ein noch schöner Tag zum Fahren - 4 300 km mit ihr gefahren ohne liegenzubleiben. Wie sie heute aussieht, zeigt dieses Foto:
http://www.bilder-speicher.de/111009217 ... -page.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Ich biete Dir gern an, mit Dir meine Erfahrungen zu teilen (fast durchweg gute, mit diesem Typ!). Ich könnte Dir (gegen Porto-Erstattung) einen schweren Großbrief schicken mit auf DIN A 4 aufgeblasenen Kopien des gesamten Ersatzteilkatalogs - die Zeichnungen sind sehr instruktiv und hilfreich, wenn es etwa um Zerlegen und Zusammenbauen der HiRaFe geht ... Außerdem hast Du gleich die Teilenummern an der Hand für diejenigen Teileversender, die mit diesen Original-Nummern noch heute arbeiten.
Weiter habe ich 14 Restaurierungsberichte (bebildert) als *.pdf-Dateien verzapft - mal eine Seite, mal vier pro Bericht, je nachdem. Die könnte ich Dir unbürokratisch zumailen.
Die "Restaurierungstiefe" ging bei mir, bezogen auf Fahrgestell und Blechteile, bis aufs nackte Blech runter. Schrauben wurden grundsätzlich ersetzt (8.8-Qualität). Der Motor wurde teilzerlegt, da er in den 1980ern neu gelagert worden war - Zylinder wurde bei der Gelegenheit ausgeschliffen, Kolben 2. (und letzte) Übergröße verbaut - der Motor wurde danach nur 300 km eingefahren und das Motorrad dann stillgelegt. Seitdem wurde er (- nach abgeschlossener Restaurierung und Wiederzulassung, s. o.)
4 300 km ohne Probleme von mir gefahren.
Als Ersatzteile waren fällig:
- Kabelbaum komplett,
- elektronischer Lima-Regler,
- neue Vorderradfelge inkl. Einspeichen,
- neuer Tachometer (Nachbau-Instrument),
- neuer Fischschwanz-Auspuff (vorher war provisorisch einer von DKW 175/200S verbaut, passte nur mechanisch, aber nicht Motor-abstimmungsmäßig),
- MZ-Zündschalter plus zwei "unabhängige" Kontrollleuchten (Landmaschinenbedarf),
- Reifen von Mitas / Barum plus ditto Schläuche und Felgenbänder,
- Batterie (Blei-Gel aus dem Elektronikshop), 6V / 10 Ah, billig und pflegeleicht,
- Verschleißteile Vergaser (Schieber, Düsennadel, Nadeldüse, Schwimmernadel, alle Dichtungen)
- alle Seilzüge (selbst konfektioniert und gelötet),
- Abblendschalter (KEDO-Teil; der "originale" ist "Pofel"),
- Neue Lenkerarmaturen von Magura (man gönnt sich ja sonst nix!) inkl. 90-Grad-Sportgas-Drehgriff,
- Rücklicht im Original-Stil (inkl. nicht originalem Bremslicht), richtig teuer,
- Bremslichtschalter.
Unter dem Siegel der Verschwiegenheit könnte ich Dir, per PN etwa, mitteilen, mit welchen Kosten Du bei dieser "3/4-Variante" der Restaurierung zu rechnen hast (vierstellig). Du wirst es nicht bereuen: die fertige DKW ist ein zuverlässiges Alltagsfahrzeug geworden, macht beim Fahren Spaß wie ein Sack voll Affen - und zieht begehrliche Blicke auf sich, so dass Du sie - einziger Wermutstropfen - ständig gesichert abstellen musst - d. h. i m m e r hinter gut verschlossener Pforte auf nicht öffentlichem Terrain. Das WWW ist voll von Suchanzeigen geklauter Motorrad-Veteranen...
Always have an eye on it!
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59drifter