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Moderator: Roltamax

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2. Eine genaue Beschreibung, Fotos und eine Preisvorstellung erhöhen die Verkaufschancen um ein vielfaches!

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von credibility
#31453
Hallo an alle Experten für schöne alte Autos :-)

Wir haben einen Mercedes 190SL. Wir überlegen, diesen zu verkaufen.

Er hat TÜV, fährt und ist soweit auch gepflegt (also kein verstaubtes Garagenfundstück)
Leider kein Originalmotor und hier und dort auch ein bischen Rost oder so.

Um ihn richtig auf "Hochglanz" zu bringen, könnte man jetzt noch einige Euro investieren. Ich denke an 10-30 tausend Euro.

Da wir keine Kontakte in den Markt der alten Autos haben, stellt sich vor Allem die Frage: Wäre ein verkauf im jetzigen Zustand klug, um den Preis geringer zuhalten und einen Käufer zu finden der einen Wagen sucht, an dem noch etwas "zu verbessern" ist - oder sollten wir alles picobello in die Spur bringen um einen perfekten Wagen zu einem höheren Preis auf den Markt zu bringen.

Was würdet ihr tun, wie schätzt ihr die Verkaufschancen für das eine oder andere ein?

Vielen Dank für eure Mühen!
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von FrankWo
#31454
Ohne Fotos ist der gegenwärtige Wagenwert nicht zu deuten. Gehe ich von Z-4,5 (erhebliche Optik- & Technik-Mängel, aber fahrfähig - ergänzend mit hohem, jedoch überschaubaren Aufwand weiter runderneuerungswert) aus, ist er ~40,0T€ wert. Als solider Z-3 (uneingeschränkt alltagstauglicher Gesamtzustand mit nutzungsüblichen Gebrauchsspuren) wären es um die 85,0T€. Teile, Arbeit und Steuer lassen da keine ergänzende Gewinnschöpfung zu. Bestenfalls hat man Geld gewechselt. Bis der Wagen dann als Z-3 dasteht, kann der AW-Markt für dieses Baumuster (Bestand ca. 1.500 Wagen/2017) wieder um <30% geringere Preise ausrufen, weil gesättigt.
Ich empfehle, umfassendes Wertgutachten für ~300;--€ beauftragen > den VHB 10% höher ansetzten - schafft genügend Freiraum ihn bis 10% darunter abzugeben ...,

... mit Grüßen, FrankWo.
von schreyhalz
#31456
Moin Moin !
Leider kein Originalmotor und hier und dort auch ein bischen Rost oder so.

Um ihn richtig auf "Hochglanz" zu bringen, könnte man jetzt noch einige Euro investieren. Ich denke an 10-30 tausend Euro.
10 tausend E ? Dafür bekommt man wohl schon die Vergaseranlage :D

Aus der gesamten Anfrage schliesse ich , dass ihr euch weder mit dem Fzg als solches auskennt , noch allgemein mit technischen Arbeiten an Fzgen vertraut seid.

Daher gehe ich auch gar nicht weiter auf die technische Seite ein , sondern gebe einfach einen logischen Lösungsweg vor:

Angenommen , ihr würdet eine Werkstatt finden , die euch reell bedient und nicht über den Tisch zieht , sondern die anstehenden Arbeiten tatsächlich sachgerecht ausführt und sowohl dafür als auch für die zu besorgenden Teile keine Phantasiepreise aufruft , (kurz gesagt ,der theoretisch ideale Fall , der so gut wie nie eintrifft) , was wäre dann der mögliche Erlös ? Auf keinen Fall die Summe x (= Preis im jetzigen Zustand) + Reparaturrechnung.
Wenn das nämlich so einfach wäre , würde jeder ein Fzg im jetzigen Zustand kaufen und jede Restauration in einem Fachbetrieb wäre lohnend.
Jeder Hobbyrestaurator würde mit jeder verbrachten Arbeitsstunde an die 100E verdienen !
Tatsächlich aber sieht es bei den meisten Fzgen so aus , dass man mit der "Wertsteigerung" nicht einmal die reinen Sachkosten herausbekommt , dass die Arbeitszeit reines Hobby ist , muss man von vornherein wissen.
Die "meisten " , weil das nicht für alle Fzge gilt , beim 190SL sehe ich es nicht ganz so extrem , weil es sich dabei um ein sehr gesuchtes Fzg handelt , aber gleichzeitig viele Besitzer oder Möchtegernbesitzer nicht die Fähigkeiten haben , ein Fzg zu restaurieren und deshalb auf Werkstätten angewiesen sind.
Andererseits zahlt aber genau diese Klientel widerum völlig überzogene Preise für Restaurationsobjekte , weil sie sich eben über die anschliessenden Kosten nicht im Klaren sind.

Das bedeutet also zweierlei :
1. Ein Verkauf im jetzigen Zustand ist wesentlich einfacher und schneller getätigt.
2. Würde man vor dem Verkauf Reparaturen durchführen lassen , würden sich diese nur zu einem kleinen Anteil im Verkaufspreis bemerkbar machen.


Ich mache es noch am Beispiel einer Wohnung deutlich :
Ihr möchtet eine Wohnung mieten , und habt 2 identische zur Auswahl.
1. Normaler Zustand , könnte einen neuen Anstrich gebrauchen
2. Frisch gestrichen , der Vormieter möchte dafür als Abstand die Malerrechnung bezahlt haben.

Die allermeisten Leute würden , selbst wenn ihnen die neuen Farben gefallen würden , die billigere Variante nehmen und selber zum Pinsel greifen. Den meisten , die selber nicht pinseln würden , würden die verwendeten Farben nicht gefallen (oder sie würden das zumindestens behaupten) und sie würden so die Abstandsforderung nicht oder nur zu einem kleinen Teil bezahlen wollen. Ausserdem sind sie sowieso der Meinung , mit einem von ihnen beauftragten Betrieb günstiger wegzukommen.

MfG Volker
von credibility
#31458
Vielen Dank für die Antworten.

Es ist korrekt, ich habe weder Ahnung noch Interesse am Schrauben und Autos im allgemeinen. Der Wagen ist ein Erbstück und wurde weiter im nötigen Rahmen (um mal eine Sonntagsausfahrt zumachen) gepflegt und instand gehalten.

Wir wollen hier keine Wertschätzung, das ist ja mit den Angaben auch garnicht möglich.

Ich habe nur gehört das Oldtimer inzwischen als Wertanlage genutzt werden, ist Classic Städten geparkt, mehrz um anschauen.
Nicht mehr von Liebhabern in der heimischen Hobbywerkstatt liebevoll gewienert.

Als "Wertanlage" seien diese Autos aber nur interessant wenn sie in einem super Zustand als "Austellungsstück" taugen.

Ich kann das nun nicht einschätzen. Verkaufen wir ihn so, interessieren sich vielleicht viele gut betuchte Anleger nicht dafür. Oder ist es anders herum, ist er erstmal auf hochglanz gebracht will keiner mehr so viel Geld bezahlen weil er ohnehin "die farbe ändern" würde?

Kann ich Euren beiträgen nun schon entnehmen das sich der Besuch in der Werkstatt vor dem verkauf keinesfalls lohnt?

Nochmals Danke. :ups:
von schreyhalz
#31461
Moin Moin !
Ich habe nur gehört das Oldtimer inzwischen als Wertanlage genutzt werden
Ja , davon höre ich auch immer wieder !

Ich habe auch so vor rund 40 Jahren von Orientteppichen gehört, die immer wertvoller wurden , jedenfalls haben das die damaligen Verkäufer unter Hinweis auf fehlenden Nachschub immer behauptet.
Nun fiel mir es schon vor 40 Jahren nicht ein ,mein schwer verdientes Geld mit Füssen zu treten , meine Eltern dagegen haben damals einen Wohnzimmerteppich gekauft , der wertstabil sein sollte oder sogar eine Geldanlage. Tatsächlich konnten sie den Teppich dann 20 Jahre später noch verschenken und mussten ihn nicht kostenpflichtig entsorgen. Das Teppichhaus gab zu dieser Zeit dann auch auf, offensichtlich hatten irgendwann genügend viele erkannt , dass Teppiche wohl doch nicht zur Geldvermehrung taugen.

Tatsächlich werden manche Oldtimer tatsächlich als Geldanlage genutzt , die Gründe dafür sind aber nicht ohne weiteres nachvollziehbar und haben oft steuerliche Gründe. Meist ist es auch nur eine abenteuerliche Spekulation , die von Auktionshäusern und Spekulanten betrieben wird und die sich gegenseitig hochschaukeln , bis die Blase platzt. War vor etlichen Jahren mit Ferrari der Fall , und ist es im Moment mit alten VW-Bussen.
In Wahrheit ist natürlich eine Spekulation mit einem Gegenstand ,der ständiger Wartung und Pflege bedarf , noch dazu einen grossen Platzbedarf hat , von Haus aus unsinnig.

Völlig in die Hose geht es ,wenn sich wirtschaftliche Rahmenbedingungen ändern , oder wenn der nicht auszuschliessende Supergau einträte ,dass Oldtimer einfach nicht mehr am Strassenverkehr teilnehmen dürfen. Schon der Wegfall bestehender Ausnahmeregelungen wie die Zulässigkeit des Befahrens der Umweltzonen mit H-KZ würde einen völligen Preisverfall nach sich ziehen.

Oder ist es anders herum, ist er erstmal auf hochglanz gebracht will keiner mehr so viel Geld bezahlen weil er ohnehin "die farbe ändern" würde?
Du hast es noch nicht verstanden ! Kein Mensch kauft ein Fzg zu dem Preis x + Restaurationskosten , weil jeder glaubt , die Restaurationskosten viel günstiger hinzubekommen ! Und auch das ist eine völlig unrealistisch positive Annahme ,denn in der Praxis wird nach euch nach hoher Rechnung eben kein Fzg im Zustand 1 hingestellt werden ,sondern es wird nur an offensichtlichen Stellen die Optik hingepfuscht worden sein. Die Interessenten , die dann aber in der angestrebten Preisklasse auftreten , sind natürlich keine Selberschrauber , aber äusserst pingelige Besserwisser , und in vielen Dingen wissen sie es wirklich besser ! Die haben sich nämlich schon 20 Blender angesehen und alle verfügbare Literatur verschlungen , sie können zwar eine Bremsleitung nicht von einer Spritleitung unterscheiden ,aber sie weisen dir anhand ihrer Literatur nach , dass die Rückleuchten nicht zu dem Baujahr gehören und ohne den Austausch der hinteren Kotflügel auch nicht zu ersetzen sind .


Und wenn ich das hier lese :
Er hat TÜV, fährt und ist soweit auch gepflegt (also kein verstaubtes Garagenfundstück)
Leider kein Originalmotor und hier und dort auch ein bischen Rost oder so.
Dann handelt es sich um eine Bastelbude , die seit vielen Jahren "über den TÜV" gerettet wird , immer nach dem Motto : "Es darf alles , nur kosten darf es nichts , es ist ja das letzte Mal".
Solche Fzge verkauft man am besten an Bastler , KFZ-Mechaniker , Oldtimerwerkstätten und dergleichen. Diese müssen nicht bei jeder Arbeitsstunde mit 100E rechnen.

MfG Volker
von credibility
#31465
Danke für Deine Einschätzung! Da habe ich jetzt einen klaren Standpunkt den ich vertreten kann :-)

Eines muss ich aus persönlichen Gründen noch korrigieren: das Erbstück, liebevoll Erwin genannt, wurde 25 Jahre lang von uns nicht nur "gerade so" über den TÜV gerettet. Wir haben ihn - schon rein aus emotionalen Gründen - stets pfleglich behandelt und nicht gegeizt.
Sämtliche Reparaturen wurden von Fachwerkstätten vorgenommen, also "Bastelbude" kann ich nicht auf uns sitzen lassen :-P
von schreyhalz
#31466
Moin Moin !
Sämtliche Reparaturen wurden von Fachwerkstätten vorgenommen, also "Bastelbude" kann ich nicht auf uns sitzen lassen
Naja ,
Leider kein Originalmotor
bedeutet nun mal schon ,dass (mindestens) dort mal eine Reparatur stattgefunden hat , bei welcher nicht der Werterhalt oder die Originalität im Vordergrund stand , das Fzg billig weiter zu betreiben. Ich schrieb schon ,dass alleine für die anfällige Vergaserbatterie an die 10000 E fällig werden.

Ansonsten sind Rechnungen von Fachwerkstätten für mich kein Beweis ,dass die Arbeiten auch wirklich fachgerecht durchgeführt wurden.

Vor etlichen Jahren kaufte ein Freund von mir ein 112er Coupe , der Vorbesitzer , ein älterer Herr und Besitzer einer Möbelfabrik , verstand nicht viel von Fzgen und verliess sich vollständig auf die örtliche DB Niederlassung . Innerhalb von 2 1/2 Jahren hatten sich dann bei ihm Rechnungen in Höhe von über 25000 DM angesammelt , merkwürdigerweise war davon am Fzg recht wenig zusehen. Nach unseren Schätzungen hatte man ihn um rund 20000 DM betrogen , weder das komplette Holz noch der der komplette Chromzierat waren erneuert worden ,was lt. den Rechnungen erfolgt sein sollte , einzig die Lackierung war ebenso wie die Motorhaube neu gekommen , was man vor allem daran erkannte , dass die Motorhaube roh aufgebaut worden war und dann bei der Ganzlackierung nur von aussen Lack abbekommen hatte. Das alles hatte er überhaupt nicht gemerkt.

MfG Volker

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