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Alles zum Thema Oldtimer Autos

Moderator: Tommy

von Smutje
#9206
Hallo zusammen!

Ich bin seit einigen Monaten stolzer Besitzer eines 1969er MGB GT Coupé's. Ich werde das Fahrzeug komplett restaurieren, ausser Motor und Getriebe, denn dies läuft noch wie ein Uhrwerk und kann auch später noch "nach-restauriert" werden.

Zur Zeit befindet sich mein kleiner in der Endephase der kompl. Zerlegung, danach soll seine Aussenhülle, inkl. Türen, Heckklappe & Motorhaube während der Sommermonate zum sandstrahlen und lackieren. Und deshalb beginne ich mir auch so meine Gedanken zu diesem Thema zu machen, denn man will ja gute Argumente in der Tasche haben, wenn man vor dem Lackierer steht, oder?

Vielleicht ein paar Worte dazu, weshalb ich der Karosserie überhaupt das ganze antun will:
1. Das Fahrzeug wurde vor ca. 12 Jahren (teilweise schlecht...) schwarz neu über-lackiert, die vorherige Originalfarbe war das 'Dark British Racing Green', dass ich auch wieder auf die Karosse will.
2. Der Lack ist vielerorts abgesprungen, besonders an Übergängen und Kanten
3. Der Lack hat an einigen wenigen Stellen Roststellen bis aufs Blech runter, das Blech ist aber nicht durchgerostet.

Nun ein paar Worte, wie ich mir das so vorstelle:
1. Wie schon erwähnt, zerlege ich das Fahrzeug kompl., damit die 'nackte' Karosse zum Lackierer kann.
2. Die Karosserie, inkl. Blechteilen soll sandgestrahlt werden.
3. Danach müssen noch die beiden Bodenbleche durch neue ersetzt werden
4. Danach Grundierung, Lackierung, etc...

Was haltet Ihr überhaupt vom sandstrahlen? Ich habe das viele Pro's und Contra's im Internet gefunden...
Und wie sieht ein professioneller Lackaufbau bei Oldtimern aus? Und was soll mit dem Unterboden geschehen?
Was ich mir auch noch überlegt habe... muss denn der Innenbereich und Motorraum überhaupt auch sandgestrahlt werden?

Und zu guter Letzt: Mit welchen Kosten sind Eurer Erfahrung nach bei diesen Arbeiten zu rechnen?

Hmm, wie Ihr seht: Fragen über Fragen... :neutral:

Ich hoffe, dass einige von Euch mir zumindest in einigen Punkten etwas weiterhelfen können; oder vielleicht habt Ihr schon das slebe durchgemacht?

Danke Euch schon mal im Vorraus,
Smutje
#9207
Die Türen würde ich erst einmal drin lassen, oder die Türausschnitte absteifen! Sandstrahlen sollte nur ein erfahrener Betrieb. Karosseriebau und Lack - die Leute sollten sich kennen.

Ich habe es auch alles durch, war sogar im Ausland. CZ. Die Preise dort am Ende z.T. höher als in Deutschland.
Also mein Tipp: zerlegen jein. Technik raus. Türen, Hauben und Kotflügel drin lassen. Ab zum Hans Schwarz in Hähnichen (wegen den Stundenlöhnen und seiner Kontakte!!!) 035894-30213 oder gehst auf meine Seite (http://www.oldtimerferien.de" onclick="window.open(this.href);return false; unter "Links"). Der hat gute Leute da. Macht sehr gute Arbeit. Vorteil Strahlbetrieb in der Nähe, die sogar Alu-Teile strahlen können. Und dann wohnt noch ein sehr guter Lacker in der Nähe. Also alles in einem Abwasch. Wartezeit allerdings etwa ein Jahr!... In der Zeit kannst Du Dich ja um die Elektrik und Technik kümmern.

Kosten: das ist relativ weil ich das Auto nicht sehen kann. Blech strahlen etwa 300.- , Blechbearbeitung je nach Aufwand, Lack ab 2000.- (sogar 2K Kunstharz falls gewünscht). Nur die Bodenbleche? Ich wäre vor dem Sand skepptisch. Meistens sieht man dann das Übel. Blech für Boden anfertigen und einschweißen ab 1000 sage ich mal. Rechne aber lieber mehr ein, wenns billiger wird freuste Dich.

Anders würde ich es nicht mehr machen. Dafür habe ich viel Lehrgeld gezahlt.
#9211
Moin Moin !
Sorry Michael,wenn ich dir widerspreche !Türen,Hauben müssen auf jeden Fall raus !Kotflügel selbstverständlich auch ab ! Die Türausschnitte müssen auch nicht abgesteift werden,wenn die Türen ausgebaut werden,die Karosse gewinnt durch die Türen nicht an Festigkeit,sonst würde sie sich ja auch beim Öffnen der Türen verziehen. Türen und Hauben würde ich auch nicht strahlen lassen,generell sollte man glatte Flächen nicht strahlen.Erfahrungsgemäss hat sich dort auch kein Rost eingefressen.
Schweissarbeiten würde ich vorher durchführen.Auf möglichst wenige Überlappungen achten !Alle Dopplungen,Überlappungen und Falze sind nach dem Sandstrahlen sofort mit dünnflüssigen Rostschutz zu behandeln,überall richtig reinlaufen lassen und ggf mit Druckluft nachhelfen ! Anschliessend sofort mit Karosseriedichtmasse abdichten ! Grössere Hohlräume oder Kastenprofile wie z.B. Schweller würde ich an der Unterseite offen lassen,Bleche passend anfertigen und diese ebenfalls mit strahlen zu lassen.Die Hohlräume können auf diese Weise von innen behandelt werden und man den Sand nicht drein.Verschweissen erst nach Rostschutzbehandlung.Den günstigsten Rostschutz bekommst du hier (wirklich das beste und dazu mit Abstand das billigste Mittel,das ich kenne):
http://www.hotfrog.de/Firmen/Lilly-M-Kolb" onclick="window.open(this.href);return false;
Hier arbeiten in 100 km Umkreis nahezu alle Firmen mit den Mitteln,Sowohl Lilly als auch ihre Fabrik würden übrigens gut in ein Oldtimerforum passen.
MfG Volker
#9257
Ah, vergessen, übersehen: es ist ein Coupe! Als ich MG las dachte ich sofort an: klein, hübsch und offen...
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von hzs1964
#9289
Hallo!

Beim Sandstrahlen kommt es darauf an, auf welche Art es gemacht wird und die Größe der Anlage. Normale Anlagen zum Strahlen von Stahl (man spricht von SA 2 oder 2 1/2 = Reinheitsgrad) haben einen so großen Druck, dass sie mühelos normale Autobleche verbiegen, oder sogar durchstoßen.

Wenn man also nur nach dem Preis geht kann es leicht sein, dass der Sandstrahler versucht die Arbeit so schnell wie möglich zu erledigen und somit die große Anlage nimmt.

Wenn du jetzt glaubst sowas gibts nicht, dann kann ich dir versichern: Du irrst dich!

Die 2. Möglichkeit Geld beim Strahlen zu sparen ist, dass der Strahler normalen Sand stat Granulat nimmt. Abgesehen davon, dass es verboten ist, ist es eine ganz schlechte Art der Strahlung, weil dabei das Blech extrem aufgeraut wird und sogenannte Spitzen bildet.

Die beste, aber natürlich auch teuerste Art ist Glasperlen-Strahlen. Auch dünne Bleche werden dabei nicht verbogen etc. Diese Art ist auch vom Alufelgen-Strahlen bekannt.

Grundsätzlich strahlt man dünne Bleche nicht. Bei Stahlteilen (Rahmen) ist es die beste Vorbereitung.

Die meisten Fehler werden aber dann beim Beschichtungsaufbau gemacht. Wer nach einer peniblen Entrostung dann einen XY-Rostschutzgrund raufspritzt ist selber schuld.

DER IDEALE GRUND AUF BLANKEM ENTROSTETEM Blech ist ein so genannter Zinkstaubgrund. Er muss einen Zinkanteil von mind. 90% im Trockenfilm haben, damit er seine Schutzwirkung erfüllen kann, welche ein elektrochemischer Schutzstrom ist.
Das heißt, dass das Eisen selbst bei einem Kratzer NICHT zu rosten anfängt, weil sich über die Fehlstelle "Zinkrost" legt. Das hört sich schlimm an, ist aber was Gutes!! Es verhindert das Rosten des Eisens.

Der weitere Aufbau geschieht dann mit üblichen 2K-Beschichtungen.

Für die Hohlräume gibt es übrigens ganz spezielle KRIECHENDE Hohlraumversiegelungen. Ein Rostschutzgrund ist dafür weniger geeignet, weil er irgendwann so hart ist, dass er anfängt abzuplatzen.

Die Hohlraumversiegelung bleibt elastisch und eher klebrig.
Ich finde nicht, dass € 8,22 für 1 lt teuer ist ???
Siehe: http://www.farben-lacke.at/docs/0_PL_Auto.pdf Seite 16
#9297
Moin Moin !
Tatsächlich ist das Strahlen mit Quarzsand mittlerweile verboten,da die Partikel zersplittern und dann lungengängig sind.Als Ersatz wird Granatsand genommen.Mit beiden Verfahren wird aber von einem erfahrenen Strahler eine lackierfähige Oberfläche erreicht.Bei Rost,und um den geht es hier ja,muss das Strahlmittel abrasiv sein.Entstehende Krater sind auf die porentiefe Entfernung des Rostes zurückzuführen.Diese Methode ist nicht nur die günstigste,sondern auch die wirkungsvollste.Sie setzt allerdings einen erfahrenen Strahler sowie nur mässigen Druck voraus.Wie ich schon oben schrieb,eignet sich dieses Verfahren nicht für den Einsatz auf ebenen Flächen,wohl aber bei allen massiven,versickten ,runden oder sonstwie durch stattgefundene Kaltverformung stabile Oberflächen.
MfG Volker
#15824
ich habe vor kurzem noch nen mg b gt und einen mg b roadster für kunden gemacht. erfahrungsgemäß ist der boden gerne durch, die schweller (innen- mitte- und außenblech), der bereich a- säule unterhalb, das radhaus hinten oben im bogen. hardcorefahrzeuge haben auch die schraubkanten der kotflügel vorne und die richtung a- säule gehenden verstärkungsholme oben durch, ebenso ist dann der übergang der frontmaske zu den seitenteilen hin durch. es stimmt, dass der sand bei diesem typ von fahrzeug gerne da bleibt, wo er nicht sein sollte. aber mittels eines staubsaugers und eines schlauches oder eines rohres, der daran angeschlossen wird, können auch bereiche wie die schweller, seitenwände hinten, etc. sandfrei werden. die hauben vorne und hinten können nur partiell gestrahlt werden. und zwar dort, wo sie immer gammeln; an der falzkante. die restlichen bereiche werden mit einer gewebescheibe ("negerkeks") mittels bohrmaschine abgeschliffen. dauert länger, schont aber die oberfläche.
#15836
hallo zusammen

Ich habe letztes Jahr unseren alten Renault von 1952 zum Strahlen gegeben.
Die Fa. hat sehr gute Erfahrung in Sachen Oldtimer strahlen.
Der Spaß hat uns 400€ gekostet, incl. 2K Grundierung für die kompl. Karosse.
Was hier noch niemand erwähnt hat, ist das restl. Strahlmittel in den Hohlräumen!!!!!
Ich habe nach dem Strahlen den Ranault neu aufgebaut und dadurch jeden Hohlraum geöffnet.
Ich denk dass ich einen 1/2 Putzeimer an Strahlsand :schock: aus der Karosse gesaugt habe!!
Als ich das Auto abgeholt habe, konnte man keinen Sand sehen :-?
Also Obacht!! Sand und Feuchtighkeit...........viel Spaß

Gruß Ralph

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