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Moderator: Tommy

von schreyhalz
#10193
Moin Moin !
Bei dem Kolben,wo der Stift nach innen gewandert war,war dieser Stift an der Oberkante der Ringnut,wurde also vom Ring nicht überdeckt.Ich denke,jemand hat einfach zu tief gebohrt,da der Stift an der Innenseite ausgetreten war.Habe das auch nur einmal erlebt,ich habe jetzt den vierten Kolben.An der Zylinderlaufbahn war glücklicherweise nie eine Beschädigung.
Die Fresser habe ich etwa in der Mitte des Kolbens,daher kann der Kolben öfter fest gehen,nach einer Zigarette kann man weiterfahren.Die Klemmer treten nur bei Vollgas auf ! So bis etwa 90 passiert nichts.
Der grösste Hit ist der (namenlose) Kolben,der zur Zeit drin ist. Nach Einbau klapperte dieser wie verrückt,wurde im Leerlauf nach 1-2 min leise,ich begab mich auf Probefahrt,die Leistung war extrem schlapp,ich war gerade auf 70,da klemmte er schon.5min gewartet,weiter gefahren,seitdem hält er,bringt aber wenig Leistung.Da ich Tempi über 90 vermeide,gehts aber,fragt sich nur ,wie lange.
MfG Volker
von ernst
#10196
hallo neres

fall's ich mit meinen vermutungen recht haben sollte, so gilt es wohl für alle graugußzylinder
auch wenn im wassergekühlten motor noch ander bedingungen herrschen.

ich gebe allerdings zu bedenken, daß ich nur ein interessierter laie bin.
von haus aus werkzeugmacher,etliche jahre im beruf verbracht,nicht ganz
unbeleckt was das metallfach betrifft,aber eben doch kein fachmann für kolben und zylinder.
aber die auskünfte,der fachleute die ich sprach, waren so erschöpfend nicht.
nun hat selbst ein fünfzig jähriger zylinderschleifer die jahre auch nicht mehr mit erlebt aus der
unsere motoren stammen.

volker
7 zehntel sind das größte laufspiel von dem ich je gehört habe ,mit ausnahme von
schiffsdieseln vieleicht.
ich vermute ja, daß der kolben ab einem gewissen laufspiel seine wärme nicht mehr
an die zylinderwand abgeben kann,im einzelfall könnte die temperatur so hoch sein,
daß der kolben sein gefüge ändert, den fliehkräften nicht mehr stand hält und damit
seine form verliert.
im übrigen denke ich, daß der matthias da schon völlig richtig liegt,
daß du das laufspiel nicht aus jux und dallerei soweit vergrößert hast ist mir völlig klar.
ich schrieb ja schon daß ich das alles in änlicher form auch erlebt habe.

nu ist es ja so, daß früher koben-klemmer bei leibe keine einzelfälle wahren.
wer heutzutage einen motor nach damaligen mäßstäben überholt wird damit rechnen müßen.
selbst wenn zündung und vergaser penibelst eingestellt sind und man sich strickt an die
einfahr-vorschriften hällt,nicht um sonst gab es einige firmen die ihre fahrzeuge
erst auslieferten nachdem betriebsangehörige diese "eingefahren" hatten.
in der heutigen zeit kommt noch hinzu...es ist schon ein unterschied ob ich meinen frisch
überholten motor auf dem lande oder im dichten stadtverkehr von ampel zu ampel
von stau zu stau einfahren muß.die meißten oldtimer werden heute bei sommerlichen
temperaturen hervor geholt, auch das wird früher anders gewesen sein.
bestimmt macht es einen unterschied ob der motor bei 10 oder 30 grad eingefahren wird.

trotz alle dem,
dieser alte unbenutzte zylinder den ich besaß,gab mir zu denken.
was sollte den passieren wenn wirklich ein zylinder zu fein geschliffen werden würde.
ich denke die einfahrzeit würde sich verlängern.
während der einfahrzeit sollen sich kolben, kolbenringe und zylinderwand
aneinander anpassen,ein gewollter verschleiß sozusagen.
wenn die zylinderwand aber diesen verschleiß nicht zuläßt, weil sie nötige rautiefe nicht
vorhanden ist, kann diese anpassung nicht im gewolltem umfang stattfinden,
hinzu kommt noch daß die tiefe des kreuzschliffes nicht ausreichend ist, um genügend
öl zu speichern,damit ist die schmierung und die kühlung beeinträchtigt.

zu allen zuvor genannten problemen, kommt somit noch ein's.
von schreyhalz
#10197
Moin Moin !
Das ist alles vollkommen richtig ! Natürlich erzeugt dieser gewollte Verschleiss ein ebenfalls erhöhtes Laufspiel,dass ja eben durch Verschleiss entsteht.
Weiterhin gebe ich zu bedenken,dass die Öle in den letzten Jahren extrem weiter entwickelt worden sind,der Verschleiss an den Laufflächen wurde stark vermindert,mit den heutigen Ölen habe ich an den Laufflächen meiner Heckflossendieselmotoren nach 300000 km etwa den Verschleiss wie vor 30 Jahren nach 100000 km.
Damals hatte ein gutes Öl die Qualitätseinstufung CD,heute mindestens CF.
Aber ein Kolben wird auch speziell für einen Motor entwickelt,er kann Einlagen oder Dehnstreifen haben,um die Verformung zu beeinflussen,oder konisch gedreht sein,alles Vorkehrungen,um das Ausdehnverhalten zu berücksichtigen.Diese Massnahmen sind bei den Nachbauten eben nicht berücksichtigt.
MfG Volker
von ernst
#10198
morgen volker

ich merke, du hast den kolben als den schuldigen ausgemacht.
da hab ich so meine zweifel.
zum einen stammt die konstruktion, zumindest der einzylinder rt-
modelle aus den dreizigern,ich denke daß man auch damals schon einen kolben
konisch-oval gedreht hat,daß wird bei den heutigen nachfertigungen nicht anders sein.
ansonsten wird der kolben ehr konventionell konstruiert sein,keine dehnstreifen,
keine einlagen und kolbenringe einfachster bauart.
ich hab bei einem vertreter einmal schweißdraht bestellt um ein motorengehäuse zu schweißen.
er fragte mich ob das gehäuse ein amerikanisches oder ein (west)europäisches währe,
den die besitzen verschiedene legierungen.
ich schließe daraus,daß man selbst bei kolben nachfertigungen nicht irgend etwas in die schmelze schmeißt.
das wird eine klar definierte rezeptur sein,wenn auch eine andere vieleicht,
als in den 30gern,40gern oder 50gern.

soll heißen:
ich traue auch heutigen kolben-nachfertigungen zu, daß sie unter optimalen bedingungen optimal
laufen.

deine dkw, mit einem 7zentel großem laufspiel, ist allerdings ein sonderfall.
wenn ein kolbenboden einfällt,haben temperaturen gewirkt die in einem motor nichts zu suchen haben.
(vergasereinstellung korrekt,nebenluft ausgeschlossen,simmeringe gewechselt.
zündzeitpunkt optimal ? entschuldige diese vielleicht überflüssigen bemerkungen? )

ich jedenfalls habe mich darauf versteift herraus zu bekommen,welchen einfluß
der kreuzschliff auf die beschriebene problematik hat.

hatte mir überlegt bei meiner bmw r71 die zylinder neu schleifen zu lassen,
einen zylinder mit dem heute üblichen schliff und den anderen gröber.
vielleicht alle 100 500 1000 und 2500 kilometer dann die zylinder vermessen.
wenn ich nur jemanden finden würde, der meinem zylinder einen gröberen
schliff verpaßt.

mfg ernst
von matthikuhl
#10204
schreyhalz hat geschrieben:Die Fresser habe ich etwa in der Mitte des Kolbens,
In höhe des Kobenbolzens?, und nur in Drehrichtung der Kurbelwelle?, oder auf welcher Seite des Kolbens?
Grüsse, Matthias
von schreyhalz
#10205
Moin Moin !
Die Klemmer befinden sich im vorderen Bereich etwa beim Auslass.Eine weitere Idee habe ich noch,der Auspuff ist eine Nachfertigung mit wohl nicht originalgetreuem Innenleben,mittlerweile werden originalgetreue Nachbauten angeboten.
Die Legierung der Kolben ist definitiv eine andere als die originale.Die neuen Kolben sind leichter,heller ,weicher und wesentlich feinkörniger.
Aber in den 50ern gehörte diese Maschine zu den leistungsstärksten ihrer Klasse,nur die 2-zyl.Typen von Adler und Ilo boten eine vergleichbare oder geringfügig höhere Leistung bei den 2-Taktern.Damit waren diese Motore auch damals nicht vollgasfest.
Die org.Kolben waren zum Zeitpunkt der Restauration 1986 nur noch im Grundmass zu bekommen,mein Zylinder musste damals aber ausgedreht werden.Mittlerweile sind Org.kolben gar nicht mehr erhältlich.
Das Kolbenproblem gibt es auch bei Kreidler +Co.,auch hier gibt es zuhauf Kolben und Zylindernachfertigungen übler Qualität.
MfG Volker
von wanderer
#10555
Hatte ein ähnliches Problem bei meinem Wanderer der Motor ist komplett überholt worden ,im kalten Zustand ließ sich der Motor gut durchdrehen jedoch wenn er warm war schafte es der Anlasser nicht mehr den Motor zu drehen,ich bin bald verzweifelt ,habe den Motor nochmals zerlegt die Kolben liefen leicht in der Laufbuchse was nun ? Da habe ich einen sehr alten Motorenschlosser kennengelernt er hat sich die Kolben und den Zylinder angeschaut auch er wa der Meinung gute Arbeit beim Schleifen nur die modernen Kolbenringe und Ölabstreifringe wie sie heut verbaut werden passen nicht in den Motor ich solle Gußringe einbauen .Gesagt getan und seitdem läuft der Motor ohne Probleme .

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