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Moderator: Tommy

von Redukt12
#2319
Hallo zusammen, ich habe mir einen schicken Oldtimer gekauft, es handelt sich um ein Käfer Cabrio von 1957 in einem unbeschreiblich guten Zustand. Er stammt aus erster Hand und ist durch einen Sterbefall verkauft worden. Jetzt habe ich die Information von dem Sohn des Verstorbenen, das er immer super getankt hat und dem Sprit Bleiersatz beigefügt. Warum macht man das? Was passiert wenn man es nicht macht? Sven
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von Redundant
#2326
Hallo,

Bleiersatz dient zum Schutz der Ventile. Speziell bei heißen Ventilen (also bei hohen Drehzahlen) kommt es zur punktuellen Verschweißung von Ventilsitz und Ventil. Bleiersatz dient quasi als Trennmittel zwischen Ventilsitz und Ventil. In der Stadt ist es also nicht unbedingt notwendig, auf der Autobahn aber umso mehr!

Im Zusammenhang mit Motortuning bei klassischen Fahrzeugen bin ich auch auf das Thema \"Grauguss-Ventilsitze und hohe Drehzahlen\" eingegangen.

Viele Grüße,
Thorsten
von classic
#2331
Habe hier einige Texte in Wikipedia gefunden:

Klopffestigkeit

Die Klopffestigkeit ist die Eigenschaft des verwendeten Treibstoffes (Benzin, Gas), in einem Ottomotor nicht unkontrolliert durch Selbstentzündung zu verbrennen („Klopfen“), sondern ausschließlich präzise durch den Zündfunken, Einspritzung oder Kompression gesteuert.

Beim Ottomotor ist wegen der Schonung der Kugellager und aller anderen Bauteile eine vom Zylinderkopf ausgehende, kontinuierlich in Richtung Kolben wandernde Flammenfront erwünscht, obwohl dabei die Verbrennung nie ganz vollständig sein kann. Beim \"Klopfen\" explodiert (fast) das gesamte Gemisch annähernd gleichzeitig, das ist nur erwünscht, wenn der Behälter zerstört werden soll wie etwa in Bomben.

Die Klopffestigkeit wird bei Benzin durch die Oktanzahl und bei gasförmigen Treibstoffen durch die Methanzahl ausgedrückt. Das Klopfen entsteht oft bei Motoren mit einer hohen Verdichtung.

Klopfen des Motors

Das „Klopfen“ im Motor ist eine Frühzündung des Benzin-Luftgemisches. Durch die Verdichtung und die Wärme in den Zylindern des Ottomotors kann es zu vorzeitigen Selbstzündungen des Benzin-Luft-Gemisches kommen (=Klopfen). Unverzweigte Kohlenwasserstoffe neigen zu dieser Frühzündung, während verzweigte und ungesättigte Kohlenwasserstoffe sowie Aromaten eine relativ hohe Klopffestigkeit besitzen.

Früher wurden dem Benzin zur Erhöhung der Klopffestigkeit bleihaltige, metallorganische Verbindungen wie Bleitetraethyl zugesetzt. Bei der Verbrennung zersetzte sich die Bleiverbindung großteils thermisch, wobei Bleistäube in den Abgasen frei wurden. Im Gegensatz zum verbrannten (unlösliches PbO2) ist das unverbrannte Tetraethylblei löslich, sehr bioaktiv und dadurch auch bei Kurzzeiteinwirkung in geringsten Mengen höchstgiftig. Dass im Motor aller Kraftstoff restlos verbrennt, ist ein Mythos: Auch bei mager eingestellten Motoren herrscht kein Sauerstoffüberschuss, ausserdem wird im Winter fetter gefahren und der Choke verwendet, bei Fehlzündungen und beim Starten wird der meiste Kraftstoff unverbrannt ausgestossen. Ältere Sportwagen hatten Korrosionsprobleme an den Ventilen, der Bleibelag wirkte schützend. Schon vor dem Bleiverbot hatte man aber korrosionsfeste Ventilstähle entwickelt. Die Luftbelastung mit Bleistäuben stellte ein großes Umweltproblem dar. Heute ist für Autos im Straßenverkehr kein verbleites Benzin mehr erhältlich.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Klopffestigkeit

Oktanzahl

Die Oktanzahl definiert ein Maß für die Klopffestigkeit eines Ottokraftstoffes. Der Zahlenwert der Oktanzahl bis 100 gibt an, wie viel %-Volumenanteil Isooktan, 2,2,4-Trimethylpentan, C8H18 (ROZ = 100) sich in einer Mischung mit n-Heptan C7H16 (ROZ = 0) befinden muss, damit dieser die gleiche Klopffestigkeit (in einem Prüfmotor nach ROZ oder MOZ) aufweist wie der zu prüfende Kraftstoff. Zum Beispiel würde eine Oktanzahl von ROZ = 95 eines Benzins bedeuten, dass die Klopffestigkeit des Benzins einem Gemisch aus 95 vol.% Isooktan und 5 vol.% n-Heptan entspricht.

Es gibt auch viele Stoffe wie einige Aromate, Erdgas und Flüssiggas, welche eine Oktanzahl größer als 100 aufweisen. Messtechnisch sind diese jedoch schwer zu erfassen, da das Referenzsystem mit Isooktan nur bis zur Oktanzahl 100 definiert ist. Oktanzahlen größer als 100 müssen daher extrapoliert werden. Die Oktanzahl über 100 ROZ / MOZ entspricht der Oktanzahl einer Mischung aus iso-Oktan und Tetraethylblei (TEL); hierbei ist die Oktanzahl des Gemisches einem bestimmten Volumenanteil an TEL im iso-Oktan zugeordnet. Diese Zuordnung erfolgt nach in DIN 51756 Teil 1 festgelegten Tabelle. Sie kann nicht, wie bei der Oktanzahl bis 100, direkt aus dem Mischungsverhältnis des Bezugskraftstoffes abgelesen werden. In diesem Zusammenhang wird auch der Begriff Blendoktanzahl verwendet; in der Luftfahrt eher die Leistungszahl, letzter angegeben als zweiteiliger \"Bruch\" wie z. B. 115/145, welches bedeutet, dass der hier verwendete Sprit bei armem Gemisch eine Leistungszahl von 115, bei reichem Gemisch eine Leistungszahl von 145 besitzt.
Abhängigkeit der Oktanzahl (ROZ) von der Zündtemperatur
Abhängigkeit der Oktanzahl (ROZ) von der Zündtemperatur

Isooktan ist relativ klopffest, n-Heptan verursacht relativ schnell das so genannte Klopfen beim Motor. Grund dafür ist, dass das n-Heptan unkontrolliert schon beim Verdichtungsvorgang durch die Verdichtungswärme im Zylinder zündet. Isooktan kann relativ stark verdichtet werden, ohne dass es zur Selbstzündung kommt. Beim Ottomotor soll das Benzin-Luft-Gemisch durch einen Zündfunken gezündet werden und mit definierter Flammfront abbrennen (bei der Weiterentwicklung des Ottomotors mit homogener Kompressionszündung entfällt teilweise der Zündfunken).

Man kann zwischen verschiedenen Oktanzahlen unterscheiden:

* ROZ Research-Oktanzahl
* MOZ Motor-Oktanzahl
* SOZ Straßen-Oktanzahl
* FOZ Front-Oktanzahl, oft auch mit ROZ100 °C bezeichnet


Weiter geht es hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Oktanzahl
von classic
#2332
Bleiersatz ist nicht teuer, einfach die Flasche im Auto lassen und gleich nach dem Tanken einfüllen. Alle Bleiersatz die ich kenne, haben eine praktische Dosierhilfe in der Flasche integriert und sind recht einfach und einigermaßen genau zu handhaben.

Ein Umbau der Fahrzeuge auf bleifreies Benzin/Super steht in keinem Verhältnis finanziell und arbeitstechnisch zu dem bisschen Einfüllen von Bleiersatz. Aber bitte, nie ohne, egal wann, denn dann kann es teuer werden!

Classic
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von Bombenleger
#2520
Mein Wagen hatte Probleme mit dem Motor, bei der Reparatur wurde er dann gleich (allerdings schon vor Jahren) umgerüstet. Das war nicht zu teuer. Jetzt fahre ich normales bleifreies Super. Was allerdings umgerüstet wurde weis ich nicht mehr. Aber genau das ist jetzt meine Frage:

Was wird denn bei der Umrüstung gemacht?

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