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Moderator: Tommy

von Iceman 65
#31019
Hallo, habe wieder ein Problem mit meinem Einkreisbremssystem.
Wenn ich losfahren möchte muss ich erst einmal 2-3 mal das Bremspedal bis zum Bodenblech durchtreten. Danach habe ich vollen Druck, wenn kurze Zeit nicht gebremst wird fängt die ganze Sache wieder von vorne an. Bremse ist komplett neu, alles bis auf die Leitungen. Alles mehrmals entlüftet. Alle Bremsbeläge wurden richtig, nach Angaben , eingestellt. Keine Undichtigkeiten feststellbar. Bin mit meinem Latein am Ende!!!!!!
Könnte der neue Hauptbremszylinder einen "Schuss " haben ?
Es handelt sich hier um einen 1937 Plymouth 4Door Sedan.
Gruß
#31022
Moin Moin !

Ich würde erst mal das Radlagerspiel prüfen ,danach die Bremsen einstellen.

Eigentlich gilt für frisch eingestellte Trommelbremsen: 1/3 Leerweg am Pedal , im weiteren Drittel erfolgt die zunehmende Bremsung bis zum Blockieren,das restliche Drittel dient als Reserve, diese wird benötigt ,da der Pedalweg bei warmer Bremse zunimmt ,weil sich die Trommel ausdehnt, sowie bis zum nächsten Nachstellen.
Den HBZ schliesse ich mal aus ,da er ja nach Pumpen funktioniert.

MfG Volker
von Iceman 65
#31023
Danke für die schnelle Antwort!
Radlager schließe ich aus, wurden im Zuge der Bremsenerneuerung ersetzt. Habe mich mit einem Oldtimerfreund eben unterhalten, der meinte es könnte auch am "Bodenventil" im HBZ liegen. Der Druck würde wieder ungehindert zurück in den HBZ fließen. Er meinte auch, wenn kein Bodenventil im HBZ wäre könnte auch eine defekte Membrane (im HBZ) schuld sein. Was meinst du, könnte er recht haben?
Gruß Jürgen
#31024
Moin Moin !
defekte Membrane (im HBZ)
Bei Undichtigkeiten im HBZ sackt das Pedal bei Betätigung, dabei tritt die Bremsflüssigkeit entweder aus dem HBZ aus oder wird zurück in den Vorratsbehälter gedrückt.
Bodenventil
Das Bodenventil ist nur bei Trommelbremsen vorhanden und soll einen kleinen Restdruck im Bremskreis aufrecht erhalten. Der Sinn ist haupsächlich folgender: Wurde die Bremse nicht rechtzeitig nachgestellt,so geht der erste Tritt "ins Leere". Es werden nur die Backen in Richtung Trommelgedrückt , ohne auf diese einen Druck ausüben zu können,da das Lüftspiel zu gross ist. Unter Lüftspiel versteht man den Abstand zwischen Belag und Trommel.Nimmt man jetzt den Fuss vom Pedal, so drücken die Rückzugfedern der Bremsbacken die teilausgefahrenen Kolben der Radbremszyl. wieder zurück und der nächste Tritt auf das Bremspedal würde wieder "ins Leere" gehen. Das Bodendruckventil sorgt nun dafür ,dass für einige Zeit ein kleiner Restdruck im System bleibt, der zwar keine Bremswirkung erzielen kann ,aber stark genug ist ,dass die Rückzugfedern nicht sofort die Kolben wieder zurückziehen können.
Dadurch kann im HBZ eine zusätzliche Menge Bremsflüssigkeit über die Nachlaufbohrung in den Pumpenraum fliessen,beim nächsten Tritt reicht dann (meist) dieses zusätzliche Volumen ,um die Bremsbacken mit Druck an die Trommel zu pressen.
Üblicherweise tritt jetzt eine Nachstellung der Bremsbacken in Funktion (automatisch oder von Hand), dabei passiert nichts anderes,als das der Anschlag der Backen weiter gestellt wird ,so das die Backen nicht mehr ganz zurückgehen , aber eben auch die Kolben im RBZ nicht ! Üblicherweise muss also der mögliche Weg der Kolben im RBZ wesentlich grösser sein als nur der normale Bremshub !
Ich meine mich zu entsinnen ,dass genau bei dir nicht der Fall ist ,da deine Bremse zwischen den Bremsbacken nachgestellt werden muss,der Arbeitspunkt der RBZ sich also nicht verschiebt.

Da das Bodendruckventilnicht 100 %ig dicht ist,ist nach einer gewissen Zeit der Restdruck und die zusätzliche Bremsflüssigkeit wieder in den Vorratsbehälter zurückgedrückt, die Bremse muss wieder "aufgepumpt" werden.

MfG Volker

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