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Moderator: Tommy

von Hano84
#30184
Grüßt euch.
Ich habe folgendes Problem, habe vor kurzem einen hanomag f20 bekommen der jetzt ca 7 Jahre unbewegt im Freien stand, abgesehen von den Schweißarbeiten ( was das geringste Problem ist )
Startet er nicht.... Der Motor an sich dreht ( es ist ein Mercedes om 615 mit 2 L 55 PS )
Nur die dieselpumpe ( bez. bosch pes 4 m 50c320 rs 14 ) fördert auf 2 Kanälen kein diesel.
Öl auf der Pumpe wurde aufgefüllt, haben die Leitungen zu den einspritzdüsen mal getrennt um zu schauen ob da evtl etwas verstopft ist. In dem Zug könnten wir feststellen das direkt aus der Pumpe, wie gesagt 2 Kanäle nichts fördern. Haben auch eine separate Leitung gelegt sodass Pumpe + dieselfilter umgangen werden und die Pumpe direkt aus einem Kanister frischen diesel zieht.

Ich hoffe ich konnte das Problem gut schildern und vorallem das mir irgendjemand helfen kann das Problem zu lösen ohne gleich eine neue Pumpe zu kaufen.

Beste Grüße
von schreyhalz
#30187
Moin Moin !

Die ESP hat eine Handpumpe ,mit der der Sprit (z.B. zum Entlüften) gefördert werden kann.Dazu wird das Rändelrad aus hellem Kunststoff aufgedreht und dann kann das Rändelrad auf und ab bewegt werden.Dabei sollte der Sprit durch die ESP gepumpt werden. Zuweilen gehen die Rückschlagventile in der Förderpumpe kaputt ,diese sitzen unter den beiden Schlauchanschlüssen.In diesem Fall wird der Motor nicht laufen ,da die Pumpe weder bei Handbetätigung noch im Betrieb pumpt.
Funktioniert die Förderpumpe ,so sollte der Sprit mit leichtem Gegendruck durch die ESP in die Rücklaufleitung gefördert werden. Der Gegendruck wird durch ein federbelastetes Überströmventil an der Rückseite der ESP (also die Seite ,die zum Motorblock gerichtet ist) erzeugt. Damit ist gewährleistet,das der Sprit in der ESP während des Betriebes unter einem gewissen Druck steht ,damit die Kolbenräume der ESP sicher mit Sprit gefüllt werden. Die Funktion dieses Überströmventils ist durch Pumpen zu überprüfen, es muss ein Schnarren beim Herunterdrücken des Rändelrades zu hören sein.
Oben auf dem ESP-Gehäuse ist eine Schraube etwa beim Anschlussdes 4ten Zyl. , ich meine SW 10.
Diese ist etwas aufzudrehen, dann muss gepumpt werden ,so wird die ESP entlüftet.
Ist bis hierhin alles in Ordnung ,muss beim Pumpen in der Rücklaufleitung blasenfreier Sprit von der ESP zurück in den Rücklauf fliessen,dabei muss das erwähnte Schnarren zu hören sein.
Jetzt muss der Abstellzug in Fahrtstellung gebracht werden ,zu erkennen daran ,dass der Abstellhebel an der ESP an keinem der beiden Langlöcher des Bowdenzuges anliegt.
Wenn jetzt der Motor durchgedreht wird, müssen alle 4 Kolben der ESP Sprit fördern.
Wenn auch nach ca. 10 Umdrehungen immer noch nichts aus einer oder mehreren Einspritzleitungen kommt,klemmt mindestens ein Kolben der ESP. Kommt selten vor , aber kann passieren,wenn mal Wasser im Diesel war. Dann kann der Kolben festrosten. Eine weitere Möglichkeit ist ,dass mal jemand Benzin zum Diesel zugegeben hat ,auch dadurch kann ein Kolben fressen.
Im I-Net kursieren einige Anleitungen , um einen festgerosteten Kolben wieder gängig zu machen.Ich halte davon gar nichts ,denn die Kolben und ihre Zylinder sind extrem genau gefertigt,kleinste Beschädigungen der Laufbahn eines dieser Bauteile wird immer zu einem unruhigen Motorlauf führen (wenn es denn überhaupt funktioniert),möglicherweise kann auch die Drehzahl nicht eingeregelt werden oder die ganze Geschichte ist nur von kürzester Dauer.
Ich würde im Zweifel immmer die Pumpe tauschen ,das ist kein Hexenwerk und geht ohne Spezialwerkzeug ,gebrauchte Pumpen gibts für schmales Geld wie Sand am Meer, da diese üblicherweise mehrere Motorleben überdauern. Bei Bedarf könnte ich liefern.

MfG Volker
von Hano84
#30200
Danke für die Infos.
Das pumpe muss ich nochmal genau überprüfen.
Was soll denn ein pumpe Kosten, im Falle ich eine benötige ?

Es gibt jedoch ein weiteres Problem ( wo ich hoffe das es mit der langen standzeit zusammenhängt )
Wir haben ein kompressionsbild gemacht und mussten feststellen das auf einem Zylinder 0bar Druck sind, woran kann das liegen ?

Danke schonmal im vorraus
#30203
Moin Moin !

Eine Pumpe würde ich für 50 E versenden.

Hast du vor der Kompressionsmessung die Ventile eingestellt ? Bei diesem Motor wird das Ventilspiel konstruktionsbedingt während des Betriebes immer kleiner , es ist daher spätestetens alle 20000 km nachzustellen.Im anderen Fall kann es sein ,dass die Ventile nicht richtig schliessen und durch Hitze reissen oder gar abreissen. Das Ventilspiel wurde von DB alle paar Jahre immer wieder geändert ,was aber im Prinzip völlig wumpe ist , ich empfehle ein Spiel von 0,2 E und 0,4 A. Das sind die höchsten Werte , die DB mal vorgab, da zuviel Spiel im Gegensatz zu zu wenig nicht schadet (und das Spiel sich im Betrieb sowieso wieder verringert), nehme ich immer die höchsten Werte.

Stell erstmal ein und miss dann noch einmal !

MfG Volker

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