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Moderator: Roltamax

von heading-south
#18315
Hallo,
um gleich mal mit der Tür ins Haus zu fallen: ich heiße Marco und 17 Jahre alt.
Den Führerschein hab ich schon, und jetzt stellt sich mir die Frage,
wie es denn so mit einem Oldtimer als fahrbaren Untersatz aussieht (in ca. einem 3/4 Jahr) !
Also: Meint ihr es ist möglich sich einen Oldtimer als Alltagsauto zuzulegen?
Wie zu erwarten ist mein Budged nicht sonderlich hoch (mein Schrauber-knowhow ist auch nicht perfekt),
das Auto sollte also günstig in der Anschaffung und im Unterhalt sein.
Was mir gefallen würde wäre zB. ein Alfa Giulia Berlina...
Ich würde halt gerne wissen ob es möglich ist einen Oldtimer für den Alltagsgebrauch
herzunehmen und wieviel so für die Anschaffung und Unterhalt zu rechnen ist.
(Ich mach mir zwecks Sparen/Ferienjob jetzt schon Gedanken)

Danke für alle Antworten!
von schreyhalz
#18318
Moin Moin !

Begrenztes Budget und begrenzte Schrauberkenntnisse sind eine denkbar schlechte Kombination.Zu bedenken ist auch die Versicherungsfrage,zwar kannst du mit einem H-Kennzeichen die Steuer mildern,wenngleich ein G-Kat Fzg mit Euro 2 oder gar 3 i.A. (je nach Hubraum) billiger kommt,aber die Versicherung stellt andere Anforderungen.
Mit einem Alfa würde ich schon gar nicht anfangen,dass Ventile einstellen ist eine aufwändige Angelegenheit und demzufolge teuer oder nur von etwas versierteren Schraubern zu schaffen.
Dazu kommt,dass die Fzge,die im Moment ein H-Kennzeichen erhalten können,noch alle aus den " rostigen" Jahrgängen stammen,mit Blecharbeiten muss man da schon sehr vertraut sein.Auch für den Winter sind sie deswegen nicht wirklich zu gebrauchen.
In wenigen Jahren siehts da ganz anders aus,wenn nicht die Altersgrenze angehoben wird.
Golf 2 mit den Ablegern Scirocco 2 und Jetta 2 ,Audi,DB 190 ab Bj.83 sind extrem rostresistent und auch bei Werkstattbesuchen günstig,da einfache und robuste Technik.Bis auf den Scirocco findet man diese Modelle auch noch gelegentlich aus erster oder zweiter Hand und nicht kaputt"repariert" oder "getunt".Ab etwa Mitte der 80er gabs diese Modelle auch mit G-Kat.
MfG Volker
von heading-south
#18323
Aha! Danke für die Antwort. Mit Audi war doch mitunter der 80 gemeint oder?
DB 190 = Daimler-Benz 190 ? Der schaut ja ganz gut aus. Zwar kann man
nicht sagen, dass die Autos aus der Zeit so faszinieren wie zB. der alte Alfa,
speziell im Internieur, aber wenn man sie als nicht-Oldtimer kauft, könnten sie
ja vielleicht sogar eine kleine Wertsteigerung haben. Also was ich so gesehen hab kosten
die so um 2000-3000€. Wie sieht es eigentlich mit Fiat aus? Und einen Bus fände
ich auch nicht schlecht.
von schreyhalz
#18329
Moin Moin !

Audi 80 Typ 89 oder 100 Typ 44,bei letzterem möglichst ohne Servolenkung,mit Trommelbremse hi. und normaler Bremse,es gibt ihn auch mit Hochdruckbremse.Die Servolenkung taugt nichts,diese wird gerne undicht und die Pumpe verreckt auch gerne.Grundsätzlich ist hier die nackteste Ausstattung der bessere Kauf.Ansonsten ein absolutes Langzeitauto und sehr sparsam.
Bei Fiat wüsste ich aus der Zeit kein Modell,welches mich vom Hocker reisst.
Bus ? Da wirds dann aber eng mit günstigem Unterhalt.Busse sind gross,schwer und haben einen schlechten cw-Wert.Eigentlich nur als Diesel vom Verbrauch her erträglich,aber da fressen dich Steuern auf.Das Angebot an nicht runtergerittenen ist auch sehr übersichtlich.
VW T3 (ab 79) ist einigermassen rostresistent,jedenfalls wesentlich besser als der Vorgänger,nur gibt es keinen geeigneten Motor.Die Benziner saufen ohne Ende und halten nicht,der Turbodiesel hält schon gar nicht,der normale Diesel ist schlapp und hält auch nicht gerade,was auch daran liegt,dass er ständig an der Leistungsgrenze gefahren wird.Zum Schluss gabs sogar einen Benziner mit G-Kat,wurde gerne von der Polizei gefahren,fast immer mit Automatikgetriebe.
Der Nachfolger ist mit wesentlich besseren Dieselmotoren gebaut worden,auch die Benziner sind besser,saufen aber auch,alle werden recht teuer gehandelt,was aber auch berechtigt ist,da von hohem nutzwert und PKW ähnlichen Fahreigenschaften.
Dann gibts noch die Hanomag/Henschel/DB ,(die Hamburger),da gibts eigentlich nur noch Restaurationsobjekte,laut ,lahm, ET teuer und schlecht zu bekommen,die Dieselmotoren stammen aus dem DB /8 ab Übernahme durch DB,die Benzinmotoren stammen von Austin,sind sagenhaft sparsam,aber störanfällig und von begrenzter Lebensdauer.Insbesondere bei der 70 PS Version sollte man nicht ohne alles losfahren,was nötig ist,um unterwegs die Auslassventile zu wechseln.
Die Nachfolger (Bremer) sind mittlerweile auch verbraucht.
Der MB 100 ist eine Krücke und nur Masochisten zu empfehlen,eigentlich ein Hamburger mit modernerer Karosse und spanischer Verarbeitungsqualität.Einziger Motor ist der 240er Diesel.
Von japanischen Kleinbussen rede ich hier nicht,da diese selbst in absolutem Schrottzustand
noch einigen Wert haben,diese werden alle nach Beendigung ihres hiesigen Daseins nach Afrika exportiert.
Fiat Dukato und seine Ableger von Citroen und Peugeot sind eigentlich schon fast neuzeitliche Fzge,gar nicht mal so schlecht,wenn nur die Getriebe länger hielten.Wenn man so einen ins Auge fasst und glaubt,mit wenigen Schweissarbeiten wäre alles getan,sollte man (sollte man natürlich immer !! ) speziell bei diesen Modellen erst einmal die Fahrgestellnr. prüfen,diese sitzt im rechten Tritt unter einer Klappe im Gummi und Schaumstoffbelag,wenn sie nicht weggerostet ist.

Bei allen Fzgen ist zu beachten,dass ein Befahren von Umweltzonen nur mit G-Kat Fzgen möglich ist,und da ist auch die Abgasschlüsselnr. 03 ausgenommen !
Die Frage ist,was brauchst du,was kannst du selber machen,welche Möglichkeiten stehen dir zur Verfügung.
Anschliessend kann man erstmal die Fzgart eingrenzen und dann den Typ.
MfG Volker
von heading-south
#18335
Also, meine Schrauberfähigkeiten beschränken sich zurzeit leider auf Reifen - und Ölwechsel ...
und ich könnte bis zum Kauf höchstens 5000€ zusammenkratzen ...
Was ich brauche ist ein Auto mit dem man etwas auf dem Dach transportieren kann
(Windsurfausrüstung), sollte aber kein Problem sein. Da wäre ein Bus eigentlich optimal...
Ach so: Es sollte natürlich kein "langweiliges Auto" sein, sonst würde ich mir ja warscheinlich
einen Japaner BJ ca. 2000 - 2005 zulegen. Handschaltung finde ich besser als Automatik (kenne beides gut),
ist mir aber nicht so wichtig. Beulen usw. machen mir auch nicht so viel aus. Was mir so gut gefällt
ist die klassische Form die zum Beispiel der Audi 100 BJ ca. `70 -76` hat, besonders der LS,
hier zum Beispiel:
http://www.autoscout24.de/Details.aspx?id=vspfqpkoowcn
so einer wäre zurzeit mein Favorit.... meinst du der (bzw. die Baureihe zu der Zeit) ist gut ?

Und ich hab natürlich vor schrauber-mäßig ein bisschen was zu lernen, mitunter auch ein
Grund für einen Oldtimer...

Gruß Marco
von schreyhalz
#18339
Moin Moin !
Stammen beide noch aus der Zeit,als alle Fzge und Audi besonders im
Zeitraffertempo rosteten.Auch der Rest ist nicht gerade von besonderer
Qualität,das gilt insbesondere für die gesamte Innenausstattung.Als
gebrauchsfzge deswegen m.E. nicht zu empfehlen,nur als absolut
Schönwetterfzg und Drittwagen.ganz besonders gilt das für den Audi
100,dieses Modell ist auch extrem aufwändig in der Wartung,soweit mir
bekannt ist,gibt es Verschleissteile wie Bremsscheiben nur als
Nachfertigungen des Coupe-Clubs des gleichen Modells,das wird bestimmt
nicht billig.Dieser Wagen ist auch noch mit viel DKW Konzept gebaut,er
hat bspw. noch innenliegende Scheibenbremsen,was auf einen extremen
Antriebswellenverschleiss hinausläuft.Auch kann der geübte Schrauber mit
einer bestens eingerichteten Werkstatt locker einen Tag für den
Kupplungswechsel einplanen,es geht etwas eng im Motorraum zu.Nach meine
Kenntnissen muss der gesamte Antrieb dazu nach unten ausgebaut werden.
Der Audi 80 ist eine völlige Neukonstruktion und wesentlich
schraubfreudiger aufgebaut,ausserdem ist dieses Modell bis auf das Heck
und die Bodengruppe im Bereich der Sitzbefestigung vorne mit dem Passat
absolut identisch (wobei die Sitzbefestigung beim Passat wesentlich
besser war,beim Audi sass man schon mal plötzlich auf der Strasse). Das
Fahrverhalten ist übrigens mindestens sehr gewöhnungsbedürftig,wer das
erste Mal mit solchen Fzgen fährt,wird wohl bei jeder Gelegenheit auf
seinen Alkoholkonsum kontrolliert werden,es ist nur mit grösster
Konzentration möglich,einigermassen geradeaus zu fahren,erstmal fährt
man Schlangenlinienen,wenn man sich daran gewöhnt hat,gehts,aber nach
einer gewissen Fahrtstrecke ist man wie gerädert.Das gilt übrigens für
fast alle Fronttriebler aus der Zeit.
Tja ,bei deinen Vorgaben ists nicht einfach,aber ein paar Tipps hätte
ich noch.
Renault Espace,solide Technik ist hier gepaart mit einer Karosse aus
Verzinktem Blech,die mit Kunststoff beplankt ist.Rost ist kein
Thema,Unfälle sollte man lieber nicht bauen,die Kunststoffteile reissen
ein gewaltiges Loch in die Börse.
Dann natürlich DB,/8 und 123 sind mechanisch wohl das beste,was jemals
auf die Strassen losgelassen wurde,späte 123 sind halbwegs gegen Rost
geschützt,aber nur halbwegs !Das Fahrwerk ist beim /8 deutlich
besser,die Vorderachse ist ein technisches Gedicht und unzerstörbar,so
etwas hat es nie wieder gegeben ! Witzigerweise gab es diese Achse nur
beim /8,die S-Klasse hatte diese nie.Allerdings sind /8 gegen Rost
absolut nicht immun,genausowenig wie insbesondere 123 bis etwa
Bj.80.Ersatzteile sind immer noch günstig,Verschleissteile sogar
billiger als für fast alle gängigen neueren Gebrauchtfzge.
Ich habe das Schrauben und Schweissen an Flossen gelernt,die immer noch
mein persönlicher Favorit sind,insofern war für mich ein /8 nur ein
günstiges Winterauto mit einigen Verschlechterungen gegenüber der
Flosse,aber die Wartungsarmut und technische Ausgereiftheit gegenüber
der Flosse sind für mich immer ein Argument geblieben !Es gibt sowohl /8
als auch 123 mit etlichen Diesel und Benzinmotoren,dazu erspare ich mir
jetzt mal eine genaue Beschreibung.Gebrauchte und gute
Automatikgetriebe sind schlecht zu bekommen,ausserdem kastrieren sie die
Fahrleistungen gewaltig (und treiben den Verbrauch hoch),ich würde
daher immer Schaltwagen bevorzugen.Auch hält das Schaltgetriebe
unbegrenzt.Lenkradschaltung ist beim /8 gelegentlich zu finden,aber
nicht zu empfehlen.
MfG Volker
von heading-south
#18341
Tja schade, dass die Autos um 80` rum so anfällig sind, die gefallen
mir optisch am besten. Auch den Opel Rekord und sogar den Kadett haben sie zu dieser Zeit echt
schön gebaut (optisch), aber technisch schauts da höchstwarscheinlich auch nicht besser aus!
Ach so und der Espace: hmm... ohne jemanden nahe treten zu wollen, der so einen fährt,
meine rein persöhnliche Meinung ist: Mitunter das hässlichste Auto, das jemals gebaut wurde!
Ich glaube fast, dass in meinem Fall ein neueres Auto wohl besser wäre:
Vielleicht so was in der Richtung:
http://www.autoscout24.de/Details.aspx?id=b3djadubtydt
oder so was:
http://www.autoscout24.de/Details.aspx? ... t4&asrc=fa

nicht so nach meinem Geschmack wie ein Old/Youngtimer,
aber mit G-Kat und vielleicht sogar einem Jahr Gebrauchtwagengarantie,
wenn ich von einem Händler kaufe. Echt schade, ich dachte, es lässt sich
da was orginelleres finden. Ach so auf was ich auch verzichten kann,
ist eine Klimaanlage, verbraucht nur Sprit, im Sommer mach ich das Fenster auf und
im Winter reicht mir auch die normale Abwärme-Heizung.

Gruß Marco
von heading-south
#18343
Mist schon wieder der falsche Link gewesen, das war der mit den vielen Kilometern!
Egal, du weißt, was ich ungefähr meine?

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