- So 9. Jan 2011, 16:49
#18848
KFZ – Import,
was will der Zoll von mir? (Teil 1 von?)
(Das ist keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern eine Information über das Prozedere!)
Hallo,
nachdem regelmäßig Fragen auftauchen, was bei KFZ-Importen zu beachten ist, fange ich mal eine Zusammenfassung an.
Erste Hürde ist bei Eintreffen des Fahrzeuges oder der Teile der Zoll.
Der (nicht unserer, der Andere) ist zwar im Ausfuhrland auch schon involviert, aber ich denke, es sprengt den Rahmen, hier alle Ausfuhrmodalitäten sämtlicher Nicht-EU-Länder aufzuführen.
Zunächst mal eine kurze Schnellaussage:
Der Zoll will Geld, was sonst!
Dieses Geld wird in mehrere Bereiche unterteilt:
Zoll (steht eigentlich direkt der EU zu)
EUSt (Einfuhrumsatzsteuer – geht erst einmal an den Einfuhrmitgliedsstaat der EU)
Verbrauchssteuern /gehen auch erst einmal an den jeweiligen Einfuhrmitgliedsstaat)
So,
egal ob wir von ganzen KFZ oder von Teilen reden, der Gesamtbetrag der Abgaben wird auf Grund des sogenannten Zollwertes ermittelt, hinzu kommen ggf. noch besondere Verbrauchssteuern, je nachdem, ob diese erhoben werden müssen oder nicht.
Der Zollwert ist – grob gesagt – der Wert des KFZ/der Teile an der Aussengrenze der EU
Das bedeutet, der sogenannte Transaktionswert (der tatsächlich gezahlte oder zu zahlende Preis) ist erst einmal Grundlage für die Ermittlung des Zollwertes.
Dies dürfte die Mehrzahl der Einfuhrfälle abdecken, Besonderheiten wie Erbstücke, Schenkungen, Umzugsgut usw kommen irgendwann mal in der Abhandlung dran (sofern ich dazu komme und Lust habe was zu schreiben – dieses kann dauern).
So, dieser Transaktionswert ist also der Preis, den Ihr tatsächlich zahlt (inklusive Anzahlungen, Restzahlungen und vereinbarter Schenkungszahlungen an den Schäferhund vom Verkäufer).
Dieser Wert hat einen Nachteil, er stell meist nicht den Preis „Frei Grenze EU“ dar.
Üblicherweise dürfte er „ab Grundstück Verkäufer“ lauten.
Egal, der Zoll freut sich, Beförderungskosten bis zur EU-Grenze diesem Wert hinzurechnen zu dürfen. Das bedeutet Transportkosten, Handlingskosten etc, auch Versicherungskosten bis zum Erreichen der EU-Grenze werden diesem Wert hinzugezählt.
Beispiel: (wirklich vollkommen fiktive Zahlen, nur für die Verdeutlichung!)
Kaufpreis KFZ in Australien: 10.000,-- € (vereinbart ab Kängurugehege des Verkäufers)
Transportkosten bis Hafen Sidney: 300,-- €
Hafenhandling: 150,-- €
Seetransport bis Bremerhaven 2.000,-- €
Versicherungskosten von Kängurugehege bis Bremerhaven: 180,-- €
Ergibt einen freundlichen „Zollwert“ in Höhe von 12.630,-- €, die der EU Zoll als Grundlage für die Abgabenerhebung (Zoll) heranzieht. Der geneigte Leser erkennt an dieser Einschränkung: „Das kann nicht Alles sein!“
Natürlich beseht auch die Möglichkeit, andere Lieferbedingungen zu nutzen,
frei Grenze (welche?)
frei Haus
free on Board etc
immer bleibt das System: welche Kosten fallen bis zur EU-Grenze zusätzlich an oder welche fallen innerhalb der EU an. Freundlicherweise kann bei Lieferung „Frei Haus Käufer – unverzollt/unversteuert“ üblicherweise als „Frei Haus“ bekannt auch der Anteil der Kosten die in der EU anfallen, vom Zollwert abgezogen werden.
Langes Geschreibsel, kurzer Sinn:
Anhand des Zollwertes wird der Zollbetrag (der auch 0% sein kann – manchmal) erhoben
Zollwert ist der Wert der Ware an der EU-Grenze - egal wie der errechnet werden muss.
Das bedeutet auf diese Summe 12.630,-- wird der Zoll (nein, wir reden nicht von Gesamtabgaben, nur vom wirklichem Zoll) erhoben.
Legen wir einfach mal einen Zollsatz von 10% für unser Teil zu Grunde, bedeutet das, es werden 1.263,-- € Zoll von der Zollverwaltung erhoben)
So, dieser Zollbetrag erhöht nun unseren Wert „frei Grenze EU“ und wird für die Berechnung des Einfuhrumsatzsteuerbetrages (die Einfuhrumsatzsteuer entspricht der Mehrwertsteuer) nun grosszügig dem bisherigen Zollwert hinzugefügt.
Ja, diese Steuer (Zoll) wird nochmal versteuert (EUSt) – ich bin nicht schuld – unsere Regierung macht sowas mit uns!
So, jetzt mag ich erst mal nichts mehr tippen – Ende Teil 1 von ?
tbc
LTDV8
was will der Zoll von mir? (Teil 1 von?)
(Das ist keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern eine Information über das Prozedere!)
Hallo,
nachdem regelmäßig Fragen auftauchen, was bei KFZ-Importen zu beachten ist, fange ich mal eine Zusammenfassung an.
Erste Hürde ist bei Eintreffen des Fahrzeuges oder der Teile der Zoll.
Der (nicht unserer, der Andere) ist zwar im Ausfuhrland auch schon involviert, aber ich denke, es sprengt den Rahmen, hier alle Ausfuhrmodalitäten sämtlicher Nicht-EU-Länder aufzuführen.
Zunächst mal eine kurze Schnellaussage:
Der Zoll will Geld, was sonst!
Dieses Geld wird in mehrere Bereiche unterteilt:
Zoll (steht eigentlich direkt der EU zu)
EUSt (Einfuhrumsatzsteuer – geht erst einmal an den Einfuhrmitgliedsstaat der EU)
Verbrauchssteuern /gehen auch erst einmal an den jeweiligen Einfuhrmitgliedsstaat)
So,
egal ob wir von ganzen KFZ oder von Teilen reden, der Gesamtbetrag der Abgaben wird auf Grund des sogenannten Zollwertes ermittelt, hinzu kommen ggf. noch besondere Verbrauchssteuern, je nachdem, ob diese erhoben werden müssen oder nicht.
Der Zollwert ist – grob gesagt – der Wert des KFZ/der Teile an der Aussengrenze der EU
Das bedeutet, der sogenannte Transaktionswert (der tatsächlich gezahlte oder zu zahlende Preis) ist erst einmal Grundlage für die Ermittlung des Zollwertes.
Dies dürfte die Mehrzahl der Einfuhrfälle abdecken, Besonderheiten wie Erbstücke, Schenkungen, Umzugsgut usw kommen irgendwann mal in der Abhandlung dran (sofern ich dazu komme und Lust habe was zu schreiben – dieses kann dauern).
So, dieser Transaktionswert ist also der Preis, den Ihr tatsächlich zahlt (inklusive Anzahlungen, Restzahlungen und vereinbarter Schenkungszahlungen an den Schäferhund vom Verkäufer).
Dieser Wert hat einen Nachteil, er stell meist nicht den Preis „Frei Grenze EU“ dar.
Üblicherweise dürfte er „ab Grundstück Verkäufer“ lauten.
Egal, der Zoll freut sich, Beförderungskosten bis zur EU-Grenze diesem Wert hinzurechnen zu dürfen. Das bedeutet Transportkosten, Handlingskosten etc, auch Versicherungskosten bis zum Erreichen der EU-Grenze werden diesem Wert hinzugezählt.
Beispiel: (wirklich vollkommen fiktive Zahlen, nur für die Verdeutlichung!)
Kaufpreis KFZ in Australien: 10.000,-- € (vereinbart ab Kängurugehege des Verkäufers)
Transportkosten bis Hafen Sidney: 300,-- €
Hafenhandling: 150,-- €
Seetransport bis Bremerhaven 2.000,-- €
Versicherungskosten von Kängurugehege bis Bremerhaven: 180,-- €
Ergibt einen freundlichen „Zollwert“ in Höhe von 12.630,-- €, die der EU Zoll als Grundlage für die Abgabenerhebung (Zoll) heranzieht. Der geneigte Leser erkennt an dieser Einschränkung: „Das kann nicht Alles sein!“
Natürlich beseht auch die Möglichkeit, andere Lieferbedingungen zu nutzen,
frei Grenze (welche?)
frei Haus
free on Board etc
immer bleibt das System: welche Kosten fallen bis zur EU-Grenze zusätzlich an oder welche fallen innerhalb der EU an. Freundlicherweise kann bei Lieferung „Frei Haus Käufer – unverzollt/unversteuert“ üblicherweise als „Frei Haus“ bekannt auch der Anteil der Kosten die in der EU anfallen, vom Zollwert abgezogen werden.
Langes Geschreibsel, kurzer Sinn:
Anhand des Zollwertes wird der Zollbetrag (der auch 0% sein kann – manchmal) erhoben
Zollwert ist der Wert der Ware an der EU-Grenze - egal wie der errechnet werden muss.
Das bedeutet auf diese Summe 12.630,-- wird der Zoll (nein, wir reden nicht von Gesamtabgaben, nur vom wirklichem Zoll) erhoben.
Legen wir einfach mal einen Zollsatz von 10% für unser Teil zu Grunde, bedeutet das, es werden 1.263,-- € Zoll von der Zollverwaltung erhoben)
So, dieser Zollbetrag erhöht nun unseren Wert „frei Grenze EU“ und wird für die Berechnung des Einfuhrumsatzsteuerbetrages (die Einfuhrumsatzsteuer entspricht der Mehrwertsteuer) nun grosszügig dem bisherigen Zollwert hinzugefügt.
Ja, diese Steuer (Zoll) wird nochmal versteuert (EUSt) – ich bin nicht schuld – unsere Regierung macht sowas mit uns!
So, jetzt mag ich erst mal nichts mehr tippen – Ende Teil 1 von ?
tbc
LTDV8