Moin,
ein Hot Rod, das genau so dasteht wie es in den späten Vierzigern aufgebaut wurde, hat durchaus ein H-Kennzeichen verdient. Der Wagen sieht allerdings eher nach "authentischen Neunzigern" aus und hätte somit kein H-Kennzeichen verdient.
Mach meiner Einschätzung sind der TÜV und vergleichbare "Prüf"organisationen die korruptesten halbstaatlichen Systeme, die dieser Staat zu bieten hat. Wer ernsthaft Korruption in diesem Land bekämpfen will, sollte bei TÜV & Co. anfangen! Die S(chw)achverständigen entscheiden gerade im H-Kennzeichen-Bereich nicht nach Sachlage, sondern nach Gutdünken/Gutsherrenart. Wer zum Prüfer einen "guten Draht" hat, bekommt eben auch ein neues Hot Rod oder einen Commodore A V8 durch die H-Kennzeichen-Prüfung. Wer nicht bereit ist, den Prüfer zu bauchpinseln oder sonst auf die eine oder andere Art zu bestechen, hat schon Schwierigkeiten, weil die Reifen zwar die originale Größe haben, aber eben nicht mehr die originalen Reifen der Erstausrüstung sind (das ist mit dieser Begründung beim TÜH Hanau passiert – zum Glück nicht mir, sonst säße ich für mindestens 20 Jahre im Knast
)!
Letztendlich ist der TÜV ein Wirtschaftsunternehmen, dass in staatlichem Auftrag handelt. Durch Jahrzehnte lange Verbindungen und Kontakte zu staatlichen Stellen ist der TÜV natürlich einer der effektivsten Player in dem wirtschaftslobbyistischen System, das dank Herrn Schröder in deutschen Ministerien und Entscheidungsebenen seit rund zehn Jahren heftigst wuchert! Trotzdem werden noch volksverdummende Berichte (wie kürzlich der ach so schlimme Mängelbericht des TÜV) in den Medien lanciert.
Zum "Mängelbericht" muss man wissen, dass die Vorgaben, wieviele Fahrzeuge welcher Altersklassen welche Mängel aufweisen müssen, aus den Unternehmensebenen über den Prüfern vorgegeben werden. Wenn dann in einer bestimmten Altersklasse die Vorgaben nicht erreicht werden, ist ein fehlendes Türhalteband plötzlich ein "schwerer Mangel". Bei meinem Alltagswagen ist es bei der letzten TÜV-Prüfung passiert, dass der Prüfer mit einem Dorn die (beim Ascona C nur formgebende) Endspitze durchstoßen konnte und als "schweren Mangel" moniert hat. Den tatsächlichen schweren Mangel (eingerissene Lenkmanschette), hatte der
Sachverständigendarsteller allerdings übersehen! Da frage ich mich ernsthaft – was ist denn lebensbedrohlicher, eine defekte Lenkmanschette oder eine Endspitze, die in den nächsten drei Jahren möglicherweise durchrostet?
Im Grunde genommen müsste man den TÜV im Umfeld der organisierten Kriminalität einstufen. Dass ein Wagen frischen TÜV hat heißt nicht unbedingt, dass er technisch einwandfrei ist. Es heißt aber ganz sicher, dass der Prüfer nichts finden wollte (denn im Zweifelsfall werden äußerlich korrodierte Bremsleitungen* oder ähnlich "oberflächliche Gefahrenkurzschlüsse" bemängelt)!
So, ich mach mal Schluss, sonst könnte ich noch die ganze Nacht durchschreiben, was am TÜV alles zum Himmel stinkt!
Viele Grüße,
Thorsten
* Bremsleitungen rosten normalerweise nicht von außen, sondern durch zu alte Bremsflüssigkeit (zu hoher Wasseranteil) von innen durch.
Ich werde lieber für meine Ehrlichkeit gehasst, als mir mit Lügen Freundschaft zu erkaufen!